16.1 Grundlastflussrechnung
16.1.1 Anwendungsbereich
Der Anwendungsbereich der Grundlastflussrechnung liegt sowohl
in der Planung als auch im Betrieb elektrischer Energieübertragungsnetze.
Während das Berechnungsmodul Grundlastfluss bei der Netzplanung
zur Untersuchung unbekannter zukünftiger Netz- oder
Lastsituationen dient, kann es im Betrieb als Hilfsmittel für
die Netzführung eingesetzt werden. Die Grundlastflussrechnung
wird als Grundfall auch bei den Berechnungsmodulen
Ausfallrechnung und UNIFEH mit Lastfluss-Überlagerung durchgeführt.
16.1.2 Funktion und Berechnungsergebnisse
Aus der vorgegebenen Spannung des Slack-Knotens, aus den
Spannungsbeträgen und Wirkleistungseinspeisungen an den
spannungsgeregelten Knoten und aus den Wirk- und
Blindleistungseinspeisungen bzw. -belastungen der übrigen Knoten
werden alle Spannungen, Flüsse und Ströme der Betriebsmittel,
sowie deren Übertragungsverluste ermittelt. Sind zu einer
gegebenen Netz- und Lastsituation alle Daten (Einspeisungen,
Belastungen, Stromkreisabschnitte, Transformatoren, usw.) gegeben,
bleiben einige weitere Wahlmöglichkeiten:
- Festlegung des Phasenbezugs:
Die komlexe Knotenspannung am Slack-Knoten hat den Phasenwinkel
null. Die Definition eines Knotens als Slack erfolgt über
den Anschluss einer Einspeisung mit Slack-Eigenschaften.
In einem elektrisch zusammenhängenden Teilnetz wird die spannungsgeregelte
Einspeisung mit der höchsten Einspeisepriorität
zur Slackeinspeisung. Dies kann eine Netzeinspeisung,
ein Generator oder ein
Kraftwerksblock sein.
Die höchste Einspeisepriorität einer spannungsgeregelten
Einspeisung im Teilnetz muss > 0 sein. Nur dann gilt diese Einspeisung als
inselnetzfähig.
Sind in einem Teilnetz keine inselnetzfähigen Einspeisungen vorhanden wird eine
Randnetzeinspeisung oder ein
Ersatzquerzweig mit
extended-Ward-Eigenschaften zur Slackeinspeisung definiert.
Hat ein Teilnetz keine Slackeinspeisung wird es spannungslos.
- Festlegung der Wirkleistungs-Bilanzierung:
Hierbei hat der Anwender zwei Möglichkeiten, zwischen
denen er durch eine Angabe in den Steuerdaten wählen
kann:
- Aufteilung der Bilanzierung auf mehrere
Einspeisungen (Flag 'Primärregelung'
auf 'ja')
Die Aufteilung der Bilanz-Leistung erfolgt
hierbei proportional zu den primären Leistungszahlen und zu den Ersatzleistungsleistungszahlen.
Bei Generatoren, Kraftwerksblöcken und Netzeinspeisungen
ist die Angabe von primären Leistungszahlen möglich. Die Wirkleistung
kann bei diesen Objekten zwischen minimaler und maximaler Wirkleistung
eingestellt werden.
Die Angabe von Ersatzleistungszahlen ist bei Ersatzquerzweigen
und Randnetzeinspeisungen möglich. Bei diesen Objekten gibt es keine
Begrenzung der Wirkleistungsrgelung.
Hat ein Teilnetz keine Querzweige mit primären Leistungszahlen oder
Ersatzleistungsleistungszahlen wird es spannungslos. Sind in einem Teilnetz alle
Wirkleistungsregelungen an ihre Grenzen gelaufen wird es ebenfalls spannungslos.
-
Bilanzierung alleine durch die Slack-Einspeisung
(Flag 'Primärregelung'
auf 'nein')
Dies ist eine altertümliche Methode, die nur
dann realistische Lastflüsse liefert, wenn die
aufzuteilende Bilanz-Leistung null ist (estimierte
Daten aus Netzleitsystem) oder die
Slackeinspeisung wirklich die einzigste
Einspeisung mit Wirkleistungs-Regelung ist (Stich
im Mittelspannungsnetz - Verbundeinspeisung als
Netzeinspeisung mit Slackeigenschaften)
- Festlegung des Spannungs-Niveaus:
Die Sollspannungen des Slack-Knotens und der PV-Knoten,
die Zielspannungen der Transformator-Regelungen
und die extended-Ward-Spannungen von Ersatzquerzweigen bzw.
Randnetzeinspeisungen bestimmen das Spannungs-Niveau im Netz.
Die
Blindleistungs-Werte der Slack- und PV-Einspeisungen
sind ein Ergebnis der Rechnung. Sie stellen sich so ein, dass
die Sollspannungen von Slack- und PV-Knoten exakt
eingehalten werden. Größere Netze, vor allem solche,
die schlecht oder ungenau blindleistungsmässig
bilanziert sind, konvergieren manchmal schlecht ohne PV-Knoten.
Durch wenige PV-Knoten mehr (z.B. ein bis zwei pro 100
Netzknoten) lässt sich das Konvergenzverhalten
wesentlich verbessern.
Ersetzt man eine spannungsgeregelte Einspeisung durch eine
PQ-Einspeisung ohne Spannungsregelung aber mit gleicher Leistung, so erhält man
nicht in allen Fällen die gleich Lastfluss-Lösung. Zu
einer gegebenen Blindleistung gibt es im allgemeinen Fall zwei
passende Knotenspannungsbeträge!
Folgende Berechnungsergebnisse werden zur Verfügung gestellt:
- Für Knoten: Spannung nach Betrag und Phase, auf die
Nennspannung bezogener Spannungsbetrag sowie die
Leistungsbilanz. Auf besonder Anforderung (Flag in Steuerdaten)
wird auch die "Kritische Spannung" und der Indikator L berechnet.
- Für Zweige: Flüsse und Verluste nach Wirk- und
Blindleistung, Strombeträge und prozentuale Belastung
und Transformatorbelastungen
- Allgemeine Informationen: Leistungsbilanz und Übertragungsverluste
für das Gesamtnetz und für jede Netzgruppe,
Zonenaustauschleistungen, Austauschverluste auf
Kuppelzweigen zwischen Netzgruppen, Einhaltung bzw.
Verletzung von Leistungs- und Spannungsgrenzen,
Informationen zur Iteration sowie eine Zusammenfassung
aller Fehlermeldungen und Warnungen.
16.1.3 Zusatzfunktionen:
Zusätzlich zur konventionellen Lastfluss-Rechnung sind die
nachfolgend beschriebenen Funktionen eingebaut:
16.1.3.1 "Sichere Iteration" und "Konvergenter Lastfluss":
Während der Lastfluss-Iteration werden die Abweichungen
zwischen Ist- und Vorgabe-Werten der Leistung (Leistungs-Mismatch)
quadriert und aufaddiert. Nach dem Ziehen der Wurzel aus dem
Ergebniswert, wird dieser durch die Knotenzahl dividiert. Es
ergibt sich die mittlere Leistungsabweichung, welche auch in der
Iterations-Information ausgeben wird. Die mittlere
Leistungsabweichung ist ein Maß für den Erfolg der Iteration
und nimmt am Ende der Iteration im allgemeinen um 2
Zehnerpotenzen pro Iterationsschritt ab.
Bei der sicheren Iteration wird eine Verschlechterung der
mittleren Leistungsabweichung durch die Wahl einer verkleinerten
Schrittweite verhindert. muss die Schrittweite soweit verkleinert
werden, dass nahezu keine Veränderung des Ist-Zustand mehr
erfolgt, liegt eine Nichtkonvergenz der Lastfluss-Iteration, die
ohne Anwendung der "Sicheren Iteration" divergiert oder
oszilliert hätte, vor.
- Bei Nichtkonvergenz wird eine Näherungslösung geliefert
("Konvergenter Lastfluss"), anhand derer die
Ursachen der Nichtkonvergenz (z.B.:Eingabefehler und
schlecht bilanzierte Netzteile) erkennbar sind. Zu
beachten ist, dass die Näherungslösung keine
physikalische Lösung ist, d.h. das 1. Kirchhoff'sche
Gesetz (Summe aller Ströme am Knoten gleich null) ist
nicht an allen Knoten des Netzes erfüllt. Die Ursache
der Nichtkonvergenz ist meist in der Nähe der größten
Abweichungen zu finden.
- Kommt es bei den Berechnungsmodulen Ausfallrechnung,
Motorstart/3-poliger Kurzschluß, Netzwerkreduktion und
Lastfluss mit OPF zu einer Nichtkonvergenz des
Grundfalles, so wird die weitere Bearbeitung nach der
Ausgabe der Näherungslösung abgebrochen.
- Tritt die Nichtkonvergenz bei Bearbeitung einer
Ausfallsituation auf, so unterbleibt die Berechnung einer
Näherungslösung, da der Grund der Nichtkonvergenz (Ausfall
der angegebenen Betriebsmittel) eindeutig ist.
- Beim Berechnungsmodul Motorstart/3-poliger Kurzschluß
besteht das Problem der Konvergenz während der
Berechnung der Anlauf/Kurzschlußsituation nicht.
- Ursachen der Nichtkonvergenz können sein :
- Vorgaben, für die es keine physikalische Lösung
gibt, so zum Beispiel infolge von Eingabefehlern um
Zehnerpotenzen zu hohe Vorgabeleistungen bzw.
Zweigimpedanzen oder sich widersprechende Vorgaben
bei spannungshaltenden Transformatoren bzw.
Transformatoren mit Wirkfluss-Vorgabe.
- Schlechte Vorbilanzierung der Blindleistung -
erkennbar am starken Spannungsabfall in einzelnen
Netzteilen - Abhilfe : Definition von PV-Knoten,
Verbesserung der Vorbilanzierung.
- Als Slackknoten wurde ein Knoten gewählt, welcher
nur über Zweige mit relativ hoher Impedanz mit dem
restlichen Netz verbunden ist (im Zusammenhang mit
schlecht vorbilanzierten Netzen).
- Numerische Probleme durch physikalisch bzw. technisch
unrealistische Vorgaben (z.B. Hochspannungsnetze ohne
Induktivitäten und Kapazitäten) oder durch die
Vorgabe einer extrem niedrigen Iterationsschranke (z.Bsp.
0.0001 MW im Hochspannungsnetz)
- bei der Berechnung des optimalen Lastflusses (OPF):
lokal fehlende oder zu weit gefaßte
Spannungsnebenbedingungen. Erkennbar ist dieser Fall
an Hand zu hoher Knotenspannungen bei der Näherungslösung.
Vorgegebene Transformatoren werden durch das Programm so
gestuft, dass an vorgegebenen Knoten ein vorgegebener
Spannungsbetrag eingehalten wird, soweit dies physikalisch möglich
ist. Diese Programmfunktion kann über die Steuerdaten aktiviert
bzw. unterdrückt werden ('Variation der Trafostufen' / 'Spannungshaltung',
'Rundung').
- Wird in der Maske Transformator (2W) bzw. Transformator (3W)
im Reiter 'Regelung' unter 'automatischer Stufung' die Spannungsbetragsregelung angewählt,
so wird die Stufenstellung des Transformators zur automatischen
Regelung freigegeben und die Sollspannung am eingegebenen
Knoten eingehalten. Die Spannungsbetragsregelung kann für einen
Anschluss der Transformators oder für einen externen Knoten definiert werden.
Der externen Knoten ist
beliebig wählbar. Eine Veränderung der Stufenstellung muss aber
einen Einfluss auf den Spannungsbetrag des gewählten
Knotens haben. Gut passende Vorgaben sind 'Anschluss 1' oder 'Anschluss 2'
(je nach Lage der nächsten spannungsgeregelten Einspeisungen) oder bei
'externen Knoten' einen
elektrisch nahen Knoten, wie der Knoten am Ende eines über
den Transformator versorgten Stiches. Hierbei ist darauf zu achten, dass Weg
vom Transformator zum externen Knoten nicht durch Schaltmassnahmen aufgetrennt ist.
- Als spannungshaltende Transformatoren sind alle
Zweiwicklungs- und Dreiwicklungstransformatoren mit
Stufenstellern in Längs- oder Schrägrichtung zulässig (Regelwinkel ≠ 90 ° und ≠ -90 °).
Bei Verwendung von schräggeregelten Transformatoren
sollte man sich allerdings darüber im Klaren sein, dass
eine Spannungshaltung bei Regelwinkeln > 30 Grad
aus physikalischen Gränden nur noch begrenzt möglich
ist. Werden rein quergeregelte Transformatoren zur
Spannungshaltung definiert, so wird die Lastflussrechnung mit einer Fehlermeldung
abgebrochen.
- Der spannungshaltende Transformator sollte immer zwischen
dem Knoten an dem die Spannung gehalten werden soll und dem elektrisch nächsten
Knoten mit fester Knotenspannung liegen. Dies kann ein Knoten an dem
eine spannungsgeregelte Einspeisung angeschlossen ist oder ein Knoten an welchem
die Spannung durch einen anderen Transformator gehalten
wird sein. So kann z.B. auf der vom Slack-Knoten
abgewandten Seite eines Transformators die Spannung
geregelt werden. Liegt aber bereits eine PV-Einspeisung
auf dieser Seite so ist die Regelung unwirksam. In diesem
Fall wird eine der Begrenzungen des Regelbereichs
erreicht, ohne dass die Spannung den gewünschten
Sollwert erhält (der Lastfluss konvergiert nicht).
- Werden spannungshaltende Transformatoren direkt parallel
geschaltet, so müssen Regelwinkel und das Verhältnis
der Bemessungsspannungen Ur1/Ur2 identisch sein.
Bemessungsleistung, bezogene Kurzschlußspannung und
Verluste dürfen unterschiedlich sein.
Eine direkte Parallelschaltung liegt auch dann vor, wenn die Transformator-Anschlüsse
über Sammelschienen-Kupplungen verbunden sind.
- Sind zwei oder mehrere spannungshaltende Transformatoren
auf ihrer Ober- und Unterspannungsseite durch elektrisch
kurze Zweige verbunden (z.B. Sammelschienen-Kupplungen, welche als Leitung nachgebildet sind) und
sollen diese Transformatoren am gleichen Knoten die
Spannung halten, so kann vereinbart werden, dass sie mit
der gleichen Stufenstellung regeln sollen (Flag 'Kopplung
Spannungshaltung' muss auf 'ja' stehen). Dies
entspricht Füllen in der Praxis, in denen bei quasi
parallelen Transformatoren ein Transformator die
Spannungsregelung übernimmt und die Stufung der anderen
Transformatoren nachgeführt wird. Solche Konstruktionen
führen natürlich nur dann zu einem sinnvollen Ergebnis,
wenn die Regeleigenschaften der beteiligten
Transformatoren gleichartig sind. Es ist hier im
Gegensatz zu direkt parallel geschalteten Transformatoren
nicht unbedingt erforderlich, dass die Regelparameter
vollständig übereinstimmen.
- Werden voneinander unabhängige spannungshaltende
Transformatoren indirekt parallel geschaltet, so dass
einzelne Zweige oder auch ganze zusammenhängende
Netzteile zwischen den Knoten mit Spannungshaltung liegen,
so kann zur Einhaltung der vorgegebenen Spannungen ein größerer
Blindleistungs-Ringfluss erforderlich sein. Dies kann zu
praxisfremden Stufenstellungen und Lastflüssen führen.
In diesen Fällen ist es ratsam, entweder die
Stufenstellung nur eines der beteiligten Transformatoren
freizugeben und die anderen Stufenstellungen in mehreren
Rechnungen per Hand nachzuführen oder die betreffenden
Transformator-Regelungen miteinander zu koppeln, indem für
alle der gleiche Knoten zur Spannungshaltung angegeben
wird und das Flag 'Kopplung Spannungshaltung' in der
Maske Zweiwicklungs- bzw. Dreiwicklungstransformator auf
'ja' gesetzt wird).
- Da das Transformator-Übersetzungs-Verhältnis nicht
kontinuierlich veränderbar ist, wird die vorgegebene
Spannung nicht exakt erreicht. Vom Programm wird die dem
idealen Fall mit kontinuierlicher Stufung nächstliegende
Stufenstellung gewählt. Diese Rundung der
Transformatorstufenstellungen kann zu Testzwecken über
die Steuerdaten abgeschaltet werden ('Variation der
Trafostufen' / 'Rundung' muss auf nein stehen).
- Liegt die zur Einhaltung der vorgegebenen Spannung
notwendige Transformatorstufenstellung ausserhalb des
Regelbereichs, so wird die Stufenstellung auf die
Regelgrenze zurückgesetzt. Die vorgegebene Spannung kann
dann nicht eingehalten werden. Ausnahme: Bei
abgeschalteter Rundung der Transformatorstufenstellungen
sind auch Stufenstellungen ausserhalb des Regelbereichs
zugelassen.
- ACHTUNG!
Widersprüchliche bzw. nicht erfüllbare Vorgaben der
Spannungshaltung können zur Nichtkonvergenz der Lastfluss-Iteration
führen. Deshalb sollte bei der Anwendung auch dem
Lastfluss-Irationsverlauf Beachtung geschenkt werden. Im
allgemeinen ist die Konvergenz von Rechnungen mit
spannungshaltenden Transformatoren gutmütig und zuweilen
sogar etwas besser als ohne die Spannungshaltung. Ist der
Iterationsverlauf aber schleppend, so kann dies auf
widersprüchliche Vereinbarungen der Zielspannungen
hinweisen.
- Der konvergente Lastfluss ist auch bei der Lastfluss-Iteration
mit freigegebenen Stufenstellungen wirksam. So wird auch
bei ungünstiger Wahl der spannungshaltenden
Transformatoren bzw. der zu haltenden Spannungen eine
aussagekräftige Näherungslösung geliefert. In diesen Fällen
kann es vorkommen, dass die anschließende Lastfluss-Iteration
mit den gerundeten festen Stufenstellungen konvergiert.
Die Gesamtbilanz stimmt dann zwar, aber die Einhaltung
der vorgegebenen Spannungen ist schlecht. Erkenntlich
sind solche Fälle anhand der Iterations-Information.
Vorgegebene Transformatoren werden durch das Programm so
gestuft, dass sich ein vorgegebener Wirkfluss über diese
Transformatoren einstellt, soweit dies physikalisch möglich ist.
Diese Programmfunktion kann über die Steuerdaten aktiviert bzw.
unterdrückt werden ('Variation der Trafostufen' / 'Wirkflussvorgabe',
'Rundung').
- Wird in der Maske Transformator (2W) bzw. Transformator (3W)
im Reiter 'Regelung' unter 'automatischer Stufung'
Wirkleistungsregelung angewählt, so wird die
Stufenstellung des Transformators zur automatischen
Regelung freigegeben und der vorgegebene Flusswert
zwischen den angegebenen Knoten eingehalten.
- Die Richtung der Wirkfluss-Vorgabe muss durch den Auswahl-Knopf rechts neben
dem Wert der Wirkfluss-Vorgabe z.Bsp.
'von Anschluss 1 nach Anschluss 2' vorgegeben werden. Die genaue
Stelle der Wirkflussvorgabe am bzw. im Transformator richtet sich nach den Angaben
zur Verlustzuordnung (Reiter 'Topologie'). Bei
Zweiwicklungstransformatoren kann z.B. die Stelle der Wirkflussvorgabe
sowohl am Anschluss 1 des Trafos (bei Verlustzuordnung
zu Anschluss 2), als auch am
Anschluss 2 (bei Verlustzuordnung zu Anschluss 1), als auch an einem imaginären Punkt im
Transformator (bei gleichmäßiger Aufteilung der
Verluste zwischen den Anschlüssen) liegen.
- Zur Wirkfluss-Vorgabe über Transformatoren sind alle
Zweiwicklungs- und Dreiwicklungstransformatoren mit Schräg-
oder Quer-Regelung zugelassen. Wird eine Wirkfluss-Vorgabe
für einen rein längsgeregelten Transformator definiert,
so wird die Lastflussrechnung mit einer Fehlermeldung
abgebrochen. Wirkfluss-Vorgabe
bei Dreiwicklungs-Transformatoren sollte nur auf dem
Haupt-Leistungs-Transport-Weg abgehend von der geregelten
Seite angegeben werden.
- Werden Transformatoren mit Wirkfluss-Vorgabe direkt parallel
geschaltet, so müssen Betrag und Winkel der
Zusatzspannung, sowie minimale und maximale Stufenstellung und Hauptanzapfung, geregelte
Seite, Wirkfluss-Richtung sowie die Transformator-Bemessungsspannungen
identisch sein. Bemessungsleistung, bezogene Kurzschlußspannung,
Verluste und Wirkfluss-Vorgaben dürfen unterschiedlich
sein. Der Sollwert der Wirkfluss-Vorgabe paralleler
Transformatoren ist die Summe der Einzelvorgaben. Die
Aufteilung dieser Gesamtvorgabe erfolgt über die
Transformator-Impedanzen - nicht über die Einzel-Vorgaben.
Eine direkte Parallelschaltung liegt auch dann vor, wenn die Transformator-Anschlüsse
über Sammelschienen-Kupplungen verbunden sind.
- Da das Transformator-Übersetzungs-Verhältnis nicht
kontinuierlich veränderbar ist, wird der vorgegebene
Wirkfluss nicht exakt erreicht. Vom Programm wird die dem
idealen Fall mit kontinuierlicher Stufung nächstliegende
Stufenstellung gewählt. Diese Rundung der
Transformatorstufenstellungen kann zu Testzwecken über
die Steuerdaten ausgeschaltet werden ('Variation der
Trafostufen' / 'Rundung' muss auf nein stehen).
- Liegt die zur Einhaltung der Wirkfluss-Vorgabe notwendige
Transformatorstufenstellung ausserhalb des Regelbereichs,
so wird die Stufenstellung auf die Regelgrenze zurückgesetzt.
Die Wirkfluss-Vorgabe kann dann nicht eingehalten werden.
Ausnahme: Bei abgeschalteter Rundung der
Transformatorstufenstellungen sind auch Stufenstellungen
ausserhalb des Regelbereichs zugelassen.
- ACHTUNG!
Widersprüchliche bzw. nicht erfüllbare Wirkfluss-Vorgaben
können zur Nichtkonvergenz der Lastfluss-Iteration führen.
Deshalb sollte bei der Anwendung auch dem
Iterationsverlauf Beachtung geschenkt werden.
- Der konvergente Lastfluss ist auch bei der Lastfluss-Iteration
mit freigegebenen Stufenstellungen wirksam. So wird auch
bei ungünstigen Wirkfluss-Vorgaben eine aussagekräftige
Näherungslösung geliefert.
16.1.3.4 Primärregelung (Bilanzierung unabhängig von der Slack-Einspeisung):
Zusammen mit der Slack-Einspeisung oder auch ohne diese
gleichen im Netz verteilte Wirkleistungs-Einspeisungen das
Wirkleistungs-Defizit oder den Wirkleistungs-Überschuß des
Gesamtnetzes aus. Dies erfolgt in Anlehnung an die im UCTE-System
vorgesehene Primärregelung. Diese Programmfunktion kann über
die Steuerdaten aktiviert bzw. unterdrückt werden ('Primärregelung' ).
- Bei der Bilanzierung wird die vorzeichenrichtige Summe aus
alle Einspeisungen, allen Verbrauchern und den Netzverlusten auf
null abgeglichen. Die Bilanzierungs-Aufgabe kann durch
Anwählen dieser Programmfunktion auf mehrere
Einspeisungen verteilt werden. Es beteiligen sich alle
Querzweige mit primären Leistungszahlen oder Ersatzleistungsleistungszahlen an
der Bilanzierung, soweit sie nicht für die Sekundär-Regelung
Verwendung finden. Die Vorgabe von primären Leistungszahlen ist bei
Generatoren, Kraftwerksblöcken und Netzeinspeisungen möglich.
Die Vorgabe von Ersatzleistungsleistungszahlen ist bei Ersatzquerzweigen
und Randnetzeinspeisungen möglich.
Die betreffenden Einspeisungen
beteiligen sich proportional zu ihren primären
Leistungszahlen bzw. Ersatzleistungsleistungszahlen an der Bilanzierung.
Die Arbeitspunkte dieser Wirkleistungsregelung sind die unter 'P0' in den Masken Generator,
Kraftwerksblock, Netzeinspeisung eingetragenen
Wirkleistungen. Bei den Objekten Ersatzquerzweig
und Randnetzeinspeisung ergibt sich der Arbeitspunkt
aus der Summe der dort angegebenen Wirkleistungen.
Bei Ausfallrechnung wird als Arbeitspunkt der beim Grundfall durch die Wirkleistungsregelung
eingestellte Wirkleistungswert benutzt.
Die Slackeinspeisung muss
nicht unbedingt zur Gruppe der Einspeisungen mit Wirkleistungsregelung gehören.
- Bei den Einspeisungen mit Wirkleistungsregelung können
Wirkleistungs-Grenzen vorgegeben werden.
Das Programm verhindert eine Verletzung dieser
Grenzen mit einer Ausnahme: Sind bei Grundlastfluss-Rechnung
alle Einspeisungen mit Wirkleistungsregelung auf ihre
Grenzen gelaufen, so übernimmt die Slack-Einspeisung die
restliche Bilanzierung ohne Rücksicht auf ihre
Wirkleistungsgrenzen (wird als Fehler gemeldet).
Wie bei Näherungslösung sind die in diesem Fall gelieferten Ergebnisse
nur zur Problem-Analyse brauchbar.
Bei Ausfallsituationen findet diese
Übernahme der Bilanzierung ohne Rücksicht auf die
Wirkleistungsgrenzen nicht statt, dort wird ein (Teil-)Netz mit einem
nicht ausgleichbaren Wirkleistungs-Defizit (bzw. Überschuß)
als spannungslos betrachtet. Liegt eine Netzauftrennung vor, so werden
Netzteile, die den Slack-Knoten nicht enthalten und deren
Wirkbilanz sich wegen fehlender oder an ihre Grenzen
gelaufener Wirkleistungsregelungen nicht ausgleichen lässt,
immer als spannungslos dargestellt.
Die Arbeitspunkte der Wirkleistungsregelung müssen innerhalb der
Wirkleistungsgrenzen liegen.
16.1.3.5 Sekundärregelung - Regelung von Netzgruppen, Regelzonen bzw. Regelblock-Salden
Sekundärregelung kann sich hier auf eine Netzgruppe und/oder Regelzonen und/oder Regelblöcke beziehen -
im Folgenden kurz Zone genannt. Verteilt in der Zone vorgegebene
Wirkleistungs-Einspeisungen
bilanzieren den Wirkanteil der Summenaustauschleistung (Zonenaustauschleistung = Saldo der Zone) der
betreffenden Zone auf einen vorgegebenen Sollwert. Dieser Saldo kann in den Masken
Netzgruppe,
Regelzone und
Regelblock
aufgesplittet nach Bezug und Lieferung eingetragen werden.
Die Programmfunktion Sekundärregelung kann über die Steuerdaten aktiviert bzw.
unterdrückt werden ('Sekundärregelung').
- Die Zonenaustauschleistung einer Zone ist die
vorzeichenrichtige Summe aller Wirkflüsse zu ihren
Nachbarn. Bei der Aufsummierung werden
die Verlustzuordnungs-Angaben in den jeweiligen Längszweigen
(z.B. Leitung, Transformator) berücksichtigt, so dass die
eigentliche Kuppelstelle je nach Verlustzuordnung
entweder in Zweigmitte, am Anfangs- oder End-Knoten des
Zweiges liegt.
- Zonenaustauschleistungen sind für alle Zonen vorgebbar.
Gesamtnetz, Regelblock, Regelzone und Netzgruppe bilden eine Hierarchie.
- Die Zonenaustauschleistung des Gesamtnetzes ist 0.
- Die Summe der Zonenaustauschleistungen aller Regelblöcke muss die Zonenaustauschleistung des Gesamtnetzes also 0 ergeben.
- Die Summe der Zonenaustauschleistungen aller Regelzonen in einem Regelblock muss die Zonenaustauschleistung des Regelblocks ergeben.
- Die Summe der Zonenaustauschleistungen aller Netzgruppen in einer Regelzone muss die Zonenaustauschleistung der Regelzone ergeben.
Sind die Summen pro Gesamtnetz, Regelblock oder Regelzone nicht eingehalten, werden
die Zonenaustauschleistungen der darin enthaltenen Zonen angepasst falls ein
Ausgleichsfaktor angegeben wurde.
Sind nicht für alle Regelblöcke im Gesamtnetz bzw. Regelzonen im Regelblock bzw.
Netzgruppen in der Regelzone Zonenaustauschleistungen angegeben übernehmen die
Einspeisungen mit Wirkleistungsregelung innerhalb der Zonen ohne Vorgabe einer Zonenaustauschleistung
die Bilanzierung des übergeordneten Objekts.
- An der Regelung der Zonenaustauschleistung beteiligen
sich alle, innerhalb der betreffenden Zonen
vorhandenen Einspeisungen mit Wirkleistungsregelung (Netzeinspeisung,
Generator, Kraftwerksblock, Ersatzquerzweig, Randnetzeinspeisung) proportional zu ihren primären
Leistungszahlen bzw. Ersatzleistungszahlen.
Die Arbeitspunkte dieser Wirkleistungsregelung sind die unter 'P0' in den Masken Generator,
Kraftwerksblock, Netzeinspeisung eingetragenen
Wirkleistungen. Bei den Objekten Ersatzquerzweig
und Randnetzeinspeisung ergibt sich der Arbeitspunkt
aus der Summe der dort angegebenen Wirkleistungen.
Bei Ausfallrechnung wird als Arbeitspunkt der beim Grundfall durch die Wirkleistungsregelung
eingestellte Wirkleistungswert benutzt.
Die Arbeitspunkte der Wirkleistungsregelung müssen innerhalb der
Wirkleistungsgrenzen liegen.
Sind alle zu einer Sekundärregelung gehörenden
Einspeisungen an ihre Grenzen gelaufen, so unterbleibt
ein weiteres Einregeln der betreffenden
Zonenaustauschleistung (wird als Fehler gemeldet).
16.1.3.6 Umwandlung von PV- in PQ-Knoten
Die Berechnung der Blindleistungs-Einspeisung von PV-Knoten
kann zu unrealistisch hohen induktiven bzw. kapazitiven
Blindleistungswerten führen. Bei Verletzung der in der Maske
Netzeinspeisung, Generator bzw. Kraftwerksblock
vorgebbaren Blindleistungsgrenzen wird der PV-Knoten in einen PQ-Knoten
umgewandelt. D.h. die Spannungsregelung der betroffenen Einspeisungen wird abgeschaltet.
Damit wird die Spannung des Knotens freigegeben.
Die Blindleistung der betroffenen Einspeisungen wird auf die verletzte Grenze gesetzt.
Der Lastfluss wird neu berechnet.
Sind nach der Neuberechnung des Lastflusses neue
Blindleistungsgrenzverletzungen vorhanden, so wird eine erneute
Umwandlung vorgenommen usw..
Diese
Programmfunktion kann über die Steuerdaten aktiviert bzw.
unterdrückt werden ('Umwandlung der Knoteneigenschaft' / 'PV- in
PQ')
- Konvergiert der Lastfluss nach der Umwandlung der PV-Knoten
nicht mehr, so wird die Umwandlung zurückgenommen und
die vorherige Lastfluss-Lösung samt
Blindleistungsgrenzverletzungen
ausgegeben (mit Fehlermeldung).
- Eine Rückwandlung
der umgewandelten PV-Knoten (z.B. bei Blindleistung auf
oberer Grenze und unrealistisch hoher Knotenspannung) findet nicht statt
statt, womit ein unkontrollierter Programmablauf mit
wiederholter Hin- und Rückwandlung verhindert wird.
- Die Slack-Einspeisung ist von der Umwandlung ausgeschlossen. Verletzt
die Slack-Einspeisung ihre Blindleistungsgrenzen wird dies als Fehler gemeldet.
- Die Umwandlung von PV- in PQ-Knoten kann auch gemeinsam
mit der Umwandlung von PQ- in PV-Knoten (bei
Spannungsgrenzverletzungen) aktiviert werden (siehe
Anmerkungen im nächsten Abschnitt).
16.1.3.7 Umwandlung von PQ- in PV-Knoten:
Das Spannungsniveau in vom Slack-Knoten weit entfernten
Netzausläufern ohne eigene PV-Einspeisungen ist im allgemeinen
vor der Rechnung schwer abschätzbar. Die Knotenspannung dort
kann unzulässige Werte annehmen. Bei Verletzung der in der Maske
Knoten bzw. Sammelschiene vorgebbaren Spannungsgrenzen werden
dafür zugelassene PQ-Einspeisungen (Flag: Spannungsregelung zuschaltbar)
in spannungsgeregelte PV-Einspeisungen umgewandelt, der überschrittene
Grenzwert als Sollspannung eingesetzt und der Lastfluss neu
berechnet. Sind nach der Neuberechnung des Lastflusses neue
Spannungsgrenzverletzungen vorhanden, so wird eine erneute
Umwandlung vorgenommen und der Lastfluss neu berechnet.
Diese
Programmfunktion kann über die Steuerdaten aktiviert bzw.
unterdrückt werden ('Umwandlung der Knoteneigenschaft' / 'PQ in
PV')
- Die Umwandlung von PQ in PV wird über die Maske
Querzweig/Netzeinspeisung,
Generator bzw. Kraftwerksblock zugelassen -
Flag 'PQ->PV Umwandlung zulässig' auf 'ja'
- Eine Rückwandlung der umgewandelten PQ-Knoten (wegen
verletzter Blindleistungs-Grenzen) wird nicht durchgeführt.
Verhindert wird damit ein unkontrollierter Programm-Lauf
mit wiederholter Hin- und Rückwandlung. Die Prüfung der
Blindleistungen umgewandelter PQ-Einspeisungen muss durch
den Anwender erfolgen.
- Konvergiert der Lastfluss nach der Umwandlung der PQ-Knoten
nicht mehr, so wird die Umwandlung zurückgenommen und
die vorherige Lastfluss-Lösung samt
Spannungsgrenzverletzungen (Warnungsmeldung) ausgegeben.
- Ist die Umwandlung von PV- in PQ-Knoten gemeinsam mit der
Umwandlung von PQ- in PV-Knoten über die Angaben in den
Steuerdaten aktiviert, so werden zuerst evt. Umwandlungen
der PQ- in PV-Knoten durchgeführt. Dann der Lastfluss
neu berechnet und anschliessend die evt. Umwandlungen der
PV- in PQ-Knoten durchgeführt. Im allgemeinen wird das
Konvergenzverhalten durch mehr PV-Knoten verbessert und
die Blindleistung-Einspeisung auf mehr Knoten verteilt.
Eine Umwandlung der PV- in PQ-Einspeisungen ist dann
eventuell nicht mehr erforderlich.
16.1.3.8 PV-PQ Switching
Im Gegensatz zu den klassischen Methoden (PV in PQ und auch zurück) für die Einhaltung der Blindleistungsgrenzwerten der Einspeisungen wird die Methode "PV-PQ Switching" bereits zwischen den Iterationsschritten
durchgeführt. Diese Programmfunktion kann über die Steuerdaten aktiviert bzw. deaktiviert werden ('Umwandlung der Knoteneigenschaft' / 'PV-PQ Switching).
- Ab dem ersten Iterationsschritt wird bei der Verletzung der Blindleistungsgrenzen der Einspeise-Knoten (PV-Knoten) in einen PQ-Knoten umgewandelt.
- Wird die untere Blindleistungsgrenze unterschritten, wird die Blindleistung dieser Einspeisung auf den Wert der unteren Blindleistungsgrenze festgesetzt und die Spannung am Netzknoten freigegeben.
- Wird hingegen die obere Blindleistungsgrenze verletzt, wird die Blindleistung dieser Einspeisung auf den Wert der oberen Blindleistungsgrenze festgesetzt und die Spannung am Netzknoten freigegeben.
- Im weiteren Iterationsverlauf kann gegebenenfalls diese Umwandlung wieder rückgängig gemacht werden (PV-PQ Rückwandlung).
- Falls die Blindleistung der Einspeisung in einem vorherigen Iterationsschritt auf den Wert der unteren Blindleistungsgrenze festgesetzt wurde:
- Unterschreitet die Spannung den vorgegebenen Sollwert und liegt die im Lastfluss berechnete Blindleistung innerhalb des zulässigen Bereichs [Qmin, Qmax], wird der umgewandelte PQ-Knoten in einen PV-Knoten zurückgewandelt.
- Ansonsten wird kein erneuter Knotentypwechsel durchgeführt.
- Falls die Blindleistung der Einspeisung in einem vorherigen Iterationsschritt auf den Wert der oberen Blindleistungsgrenze festgesetzt wurde:
- Überschreitet die Spannung den vorgegebenen Sollwert und liegt die im Lastfluss berechnete Blindleistung innerhalb des zulässigen Bereichs [Qmin, Qmax], wird der umgewandelte PQ-Knoten in einem PV-Knoten zurückgewandelt.
- Ansonsten wird kein Knotentypwechsel durchgeführt.
Der Knotentypwechsel eines Einspeise-Knotens erfolgt maximal dreimal (zwei Umwandlungen und eine Rückwandlung), damit eine Knotentyposzillation unterbunden wird. Der Grund einer Oszillation liegt darin,
dass nach der Beschränkung der Blindleistungseinspeisung auf der Obergrenze die Spannung am Knoten stark ansteigt, nach der Rückwandlung in den PV-Knoten die Blindleistungsgrenzverletzung jedoch so groß wie zuvor ist.
Aus diesem Verhalten kann auf eine instabile Lösung des Lastflussproblems geschlossen werden. Daher wird eine Meldung in der Tabelle "Iterationsinformation Lastfluss" ausgegeben, wenn der Knotentyp eines Einspeise-Knotens
mehr als dreimal gewechselt werden muss.
Bei dieser Methode können im Allgemeinen die Anzahl der benötigten Iterationsschritte und die somit insgesamt benötigte Rechenzeit im Vergleich mit der klassischen PV-PQ-Umwandlung reduziert werden.
16.1.3.9 Übergeordnete Spannungsregelung
INTEGRAL beitet die Möglichkeit eine übergeordnete Spannungsregelung für verschiedene Betriebsmittel an dem selben Knoten zu nutzen. Elemente, die aus mathematischen Gründen oder Modellierungsgründen nicht gleichzeitig die Spannung an einem Knoten regeln können, werden dazu nacheinander eingesetzt, bis die jeweiligen Betriebsgrenzen des Betriebsmittel erreicht sind.
Hat ein Betriebsmittel seine Grenze erreicht, findet eine PV in PQ Umwandlung des Betriebsmittels statt.
Bei der übergeordneten Spannungsregelung kann jedem spannungsregelnden Betriebsmittel eine Einsatzpriorität zugeordnet werden. Die Einsatzprioritäten werden pro geregeltem Knoten verarbeitet. Das heißt vergebene Einsatzprioritäten müssen nicht einzigartig sein.
Wird an einem Knoten mit mehreren spannungsgeregleten Betriebsmitteln keine Einsatzpriorität vergeben oder haben die Prioritäten einen identischen Wert greift das in folgender Tabelle zusammengefasste default-Verhalten:
Bild 16.1 Übergeordnete Spannungsregelung - Default Verhalten
Soll vom default-Verhalten abgewichen werden, können die Einsatzprioritäten genutzt werden. Für nicht zulässige Kombinationen gibt INTEGRAL eine Fehlermeldung aus. Die folgende Abbildung zeig das Iterationsverhalten während einer aktiven übergeordneten Spannungsregelung:
Bild 16.2 Übergeordnete Spannungsregelung - Iterationsverlauf
Drei Betriebsmittel sollen am gleichen Knoten die Spannung regeln. Es sind drei unterschiedliche Einsatzprioritäten vergeben worden, sodass die Betriebsmittel nacheinander eingesetzt werden. Betriebsmittel 1 mit der höchsten Einsatzpriorität übernimmt als erste die Spannungsregelung. Erreicht Betriebsmittel 1 während des Iterationsverlaufs die Grenzen seines Arbeitsbereichs findet eine PV in PQ Umwandlung oder eine Rundung statt. Wenn nun noch Bedarf weiter Regelung der Spannung an dem Knoten besteht, wird das Betriebsmittel mit der nächsten Einsatzpriorität für die Spannungsregelung herangezogen. Reicht der Arbeitsbereich des Betriebsmittel 2 ebenfalls nicht aus, um die gewünschte Spannung zu regeln, wiederholt sich die Umwandlung und das nächste Betriebsmittel wird herangezogen. Nach folgenden Kriterien findet eine Umwandlung statt:
- Einspeisungen: Sobald die Ober- bzw. Untergrenze der Blindleistung überschritten bzw. unterschritten wird (Voraussetzung: PV in PQ bzw. PV-PQ Switching eingeschaltet)
- Transformatoren: Wenn die Rundung stattfindet (Voraussetzung: Rundung eingeschaltet)
- Stufbare Kompensationen: Wenn die Rundung stattfindet (Voraussetzung: Rundung eingeschaltet)
- SVC und STATCOM : Wenn der Arbeitspunkt auf dem rein induktiven bzw. kapazitiven Bereich der Regler-Kennlinie steht (Voraussetzung: Rundung eingeschaltet)
16.1.3.10 Impedanzlose Kupplungen
Bei der Datenübergabe von der Oberfläche zum Lastfluss-Programm
werden durch Kupplungen verbundene Sammelschienen zu einem Knoten verschmolzen.
Damit sieht das Lastfluss-Programm keine Sammelschienen-Kupplungen mehr.
Durch eine Grenzwertangabe in den Steuerdaten können
elektrisch extrem kurze Verbindungen aber weiterhin impedanzlos
nachgebildet werden. Diese Vorgehensweise vermeidet die numerische Probleme
bei elektrisch extrem kurzen Verbindungen (deren Admittanz
geht gegen unendlich).
16.1.3.11 Randnetzeinspeisungen "Boundary-Injection (BI)"
Im allgemeinen sind die aktuellen Werte der Einspeisungen und
Lasten der Nachbarnetze nicht genau bekannt. Eine aktive
Netzwerkreduktion mit Verwerfung der externen Einspeisungen und
Lasten auf die Randknoten ist also für betriebsnahe
Netzuntersuchungen meist nicht möglich. Zu ermitteln ist aber
fast immer die passive Ersatzdarstellung in Form von Ersatzlängszweigen
und die anstehende Anfangskurzschlußwechselstromleistung.
Die Randnetzeinspeisungen können ein
passives Ersatznetzes an den aktuellen Netzzustand anpassen.
Hierbei werden die Flüsse in das Ersatznetz so ermittelt, dass
die vorgegebenen Flüsse ins Restnetz eingehalten werden. Die
Neuberechnung der BI-Ersatznetzflüsse bei Lastfluss-Rechnung
wird über die Steuerdaten aktiviert bzw. unterdrückt ('Elemente
aus Reduktion' / 'BI-Ersatznetzflüsse').
- Falls das Flag auf 'ja' steht, sind die Leistungsflüsse
ins Ersatznetz Ergebnis der Lastflussrechnung (die
eingetragenen Werte für die Ersatznetzflüsse werden
folglich nicht berücksichtigt). Vorgegeben sind die Flüsse
ins Restnetz. Ermittelt werden die Ersatznetzflüsse über
die vom Lastfluss berechneten komplexen Spannungen.
- Falls das Flag auf 'nein' steht, werden die eingetragenen
Flusswerte für Rest- und Ersatznetz addiert und die
Summe dieser Leistungen ins Netz eingespeist. Die
Aufteilung dieser Leistung auf Rest- und Ersatznetz gilt
dann nicht als vorgegeben.
Der Fluss ins Restnetz kann durch eine Zustandschätzung
ermittelt oder aber bei Planungsrechnungen abgeschätzt und von
Hand eingegeben werden.
Detailierte Beschreibung:
- Der Leistungs-Anteil "Fluss ins Ersatznetz",
sowie die Anteile des Ward-Extended und der
Ersatzleistungszahl der Randnetzeinspeisungen
werden so eingestellt, dass der Leistungs-Anteil "Fluss
ins Restnetz" auch wirklich ins Restnetz fliesst. Der
Anwender kann also hierüber definieren welche Leistung am
Randknoten ins Restnetz eingespeist werden soll. Die sich aus
den Spannungsdifferenzen der Spannungen an den Randknoten
ergebenden Flüsse über die Ersatzlängszweige werden durch
einen von Programm ermittelten Leistungs-Anteil gespeisst, um
den sich der Anwender bei eingeschalteter Funktion nicht zu kümmern
braucht.
- Ist die Funktion ausgeschaltet wird die Summe der
Leistungs-Anteile "Fluss ins Ersatznetz", "Fluss
ins Restnetz" sowie der Anteile des Ward-Extended und
der Ersatzleistungszahl der Netzelemente "Boundary
Injektion" am Randknoten eingespeist (Werte wie bei
Randnetzeinspeisung definiert). Hierbei stellt sich im Allgemeinen
ein Fluss ins Restnetz ein, welcher nicht dem beim
Netzelement eingetragenen Wert "Fluss ins Restnetz"
entspricht. (Ausnahme: Leistungs-Anteile wurden durch
Zustandsschätzung bestimmt und es hat sich am Netzzustand
nichts geändert - dann stimmt's.)
- Diese Funktion ist wirksam bei Grundlastfluss-Rechnung und
Netzwerkreduktion sowie im Grundfall von Ausfallrechnung,
Optimierungs-Rechnung, Motoranlauf und dreipoliger
Kurzschluss-Rechnung.
mögliche Probleme:
- Anfang und End-Knoten eines jeden Ersatzlängszweiges muss
mit einer Randnetzeinspeisung versorgt sein.
Fehlermeldung: "209 am Rand-Knoten ist genau ein
Netzelement von Typ Boundary-Injektion erforderlich"
- Die Rand-Knoten dürfen keiner Netzgruppe angehören, für
die eine Zonenaustauschleistung (Sekundär-Regelung)
vereinbart ist! Aufgrund der Vorgehensweise bei der
Einstellung der Flüsse ins Restnetz fehlen die Anteile der
Flüsse über die Ersatzlängszweige während der Lastfluss-Iteration
in den Netzgruppen-Bilanzen. Dies liegt nur vordergründig an der
Faulheit des Programmierers (WHe). Aber es macht gar keinen
Sinn die fiktiven Leistungs-Anteile der Flüsse ins
Ersatznetz oder auch die Verluste der Ersatzlängszweige in
die Bilanz einer realen Netzgruppe eingehen zu lassen! Ich
empfehle daher alle Randknoten in eine gesonderte Netzgruppe
zu verlagern. Zumindest dürfen Randknoten nicht einer
Netzgruppe angehören, für die eine Sekundärregelung
vereinbart ist (bei eingeschalteter Funktion).
Fehlermeldung: "238 Randknoten gehoert zur Netzgruppe
mit Sekundaerregelung"
- Sind Teile des Restnetzes nur über Ersatzlängszweige mit
dem übrigen Restnetz verbunden, d.h. kommt es durch das
Herausnehmen der Ersatzlängszweige zu einer Netzauftrennung,
so müssen diese Netzteile wirk- und blindleistungsmässig
autark sein. In diesen Netzteilen muss über eine Einspeisung
mit primärer Leistungszahl und über eine PV-Einspeisung genügend
(innerhalb der Regelgrenzen) Wirkleistung und Blindleistung
zur Verfügung stehen um das Teilnetz inclusive den Leistungs-Anteilen
"Fluss ins Restnetz" auszubilanzieren. Ist dies
nicht der Fall, wird das Teilnetz spannungslos, die
Zuschaltung der Ersatzlängszweige zu diesen Netz unterbleibt,
es erfolgt eine Fehlermeldung: "239 Leistungsdefizit in
einen nur ueber Ersatzlaengszweige verbundenen Teilnetz".
- Da die Anteile des Ward-Extended während der Lastfluss-Lösung
inaktiv sind (der Randknoten wirkt dann wie ein PQ-Knoten)
funktioniert die Spannungshaltung bei den von dieser PV-Einspeisung
abhängigen Transformatoren nicht mehr - dann keine
Konvergenz.
Programm-interne Lösung:
- Alle Ersatzlängszweige werden aufgetrennt (falls sie an
Randknoten enden, an denen eine Randnetzeinspeisung
angeschlossen ist). Die Leistungs-Anteile "Fluss ins
Ersatznetz", sowie die Anteile des Ward-Extended und der
Ersatzleistungszahl der Netzelemente "Boundary Injektion"
werden abgeschaltet. An den Randknoten bleibt nur noch der
Leistungs-Anteil "Fluss ins Restnetz", welcher dann
genau diese Leistung ins Restnetz speisst. Nach der Lastfluss-Lösung
sind die Spannungen an den Randknoten bekannt. Aus diesen
werden die Flüsse über die Ersatzlängszweige ermittelt,
deren Summe dann den aktuellen Leistungs-Anteil "Fluss
ins Ersatznetz" ergibt. Ein eventuell vorhandener Anteil
des Ward-Extended wird mit der aktuellen Spannung des
Randknotens versorgt, so dass sein Leistungs- Anteil im
Grundfall gleich Null ist. Bei einem eventuell vorhandener
Anteil mit Ersatzleistungszahl wird der Arbeitspunkt so
verschoben, dass sein Leistungs-Anteil im Grundfall ebenfalls
gleich Null ist.
- Durch alle diese Aktionen bleibt der "Fluss ins Restnetz"
für den Grundfall als solcher erhalten. In
Ausfallsituationen oder bei der optimalen Varianten einer
Optimierungs-Rechnung kommt es durch den veränderten
Netzzustand zu Flüssen über die nun wieder aktiven Ersatzlängszweige,
so dass der wirkliche Fluss ins Restnetz nicht mehr mit dem
entsprechenden Wert der Randnetzeinspeisung übereinstimmt.
16.1.3.12 Test auf instabile Lastfluss-Lösung
Das Lastfluss-Problem hat viele Lösungen (etwa 2 Lösungen pro Knoten). Es ist allerdings
nur eine Lösung technisch relevant. Die anderen Lösungen sind ebenfalls mathematisch
richtig. An Hand von Strömen und Spannungen sind diese unerwünschten Lösungen nicht
von der "richtigen" Lösung zu unterscheiden. Instabile Lösungen enthalten Knoten,
welche bei einer Erhöhung der induktiven Last mit einer Spannungserhöhung reagieren.
Normal wäre ein Sinken der Spannung bei Lasterhöhung.
Die Funktional-Matrix enthält die Ableitungen der Blindleistung nach den Spannungsbeträgen.
Durch Invertieren der Matrix werden daraus die Ableitungen des Spannungsbetrags
nach der Blindleistung gewonnen. Ist diese Ableitung bei zumindest einem Knoten
positiv (d.h. Anstieg der Spannung bei Blindleistungsanstieg), gilt die Lösung als
instabil.
Die Ableitungen sind zur Kontrolle in die Ergebnisliste "Ergebnisknoten" eingetragen
(Spalte dU/dQ). Bei spannungsgeregelten Knoten entfällt der Eintrag, da hier die
Spannung von der Blindleistung unabhängig ist. Führen zum Knoten Zweige mit negativer
Reaktanz kann hier das "dU/dq" positiv werden, ohne dass eine instabile Lösung vorliegt.
An diesen Knoten löst das positive "dU/dq" nicht den Fehler "instabile Lösung" aus.
Negative Reaktanzen enstehen übrigens bei der Nachbildung von Dreiwicklungstransformatoren
durch drei Zweige. Diese Nachbildung ist zum Beispiel in Netzen, die aus dem alten
UCTE-Format importiert wurden, vorhanden.
Der Test auf instabile Lastfluss-Lösung wird über die Steuerdaten
aktiviert. Bisher wurden in keinem realen Netz instabile Lösungen entdeckt. Durch
Umformen vieler spannungsgeregelter Einspeisungen in einem UCTE-weiten Netz, welches
durch einen zusätzlichen "Datenfehler" bereits vorher an der Konvergenzgrenze war,
konnte das Verfahen verifiziert werden.
Achtung das Verfahren ist zeitaufwändig und vervierfacht die Rechenzeit des Lastfluss-Kern.
Wurde eine instabile Lösung erkannt, wird die Lösung als fehlerhaft deklariert.
16.1.3.13 Blindleistungsbilanzierung (Regelung von Netzgruppen-Blindleistungsaustauschen)
Blindleistungsbilanzierung kann sich hier auf Netzgruppen beziehen. Diese Programmfunktion kann über die Steuerdaten aktiviert bzw. unterdrückt werden ('Blindleistungsbilanzierung').
Im Netz vorgegebene Steuergrößen regulieren den Blindleistungsaustausch der betreffenden Netzgruppe in einem vorgegebenen Sollband.
Dieses Sollband kann in der Maske Netzgruppe durch Eintragen eines minimalen und maximalen Wertes für Blindleistungsaustausch definiert werden.
Die Steuervariablen sind Einspeisungen (Generator, Netzeinspeisung,
Kraftwerksblock, Asynchrongenerator doppelt gespeist und Vollumrichtereinspeisung),
Transformatoren mit Stufenstellern in Längsrichtung (Zweiwickler und Dreiwickler) und
Kompensationseinrichtungen (Kondensator, Kompensationsdrossel, SVC und STATCOM),
die für die Blindleistungsbilanzierung zugelassen sind.
16.1.4 Mathematische und programm-technische Verfahren
16.1.4.1 Lastfluss-Iteration nach Newton-Rahpson
Unter den verschiedenen Methoden zur iterativen Lastflussrechnung
hat sich das Newton-Rahpson-Verfahren als sehr leistungsfähig gezeigt.
Dieses Verfahren zeichnet sich durch die geringe Zahl an
Iterationen, ein gutes Konvergenzverhalten und die damit
verbundene kurze Rechenzeit aus. Das vorliegende Programm
verwendet ein modifiziertes Newton-Rahpson-Verfahren, das im Falle einer
Nichtkonvergenz eine Näherungslösung liefert, aus welcher auf
die Ursachen der Nichtkonvergenz geschlossen werden kann.
16.1.4.2 Wirklastflussberechnung
Unter den folgenden - in der Praxis oftmals hinreichend erfüllten Bedingungen -
sind die Wirkleistungseinspeisungen bzw. -lasten über den Imaginärteil der Admittanzmatrix
mit den Spannungswinkeln näherungsweise linear verknüpft:
- Imaginärteile der Längsimpedanzen deutlich größer als die Realteile
- kleine Winkeldifferenzen der Netzknoten
- festes Spannungsniveau der Netzknoten
Damit lassen sich die Lastflussgleichungen ohne Iteration nach den den verbleibenden Zustandsvariablen
der Knotenwinkel - die Knotenspannungen werden auf Nennspannung gesetzt - auflösen.
Dieses Näherungsverfahren, auch Wirklastfluss oder Gleichstromlastflussmodell genannt,
liefert oft hinreichend genau die Wirklastflussverteilung,
jedoch keine Aussage über die Spannungs- und Blindlastflussverteilung im Netz (siehe auch
Berechnungsart bei Lastfluss).
16.1.4.3 Technik der schwachbesetzten Matrizen
Beim Speichern der Admittanz- und Funktional-Matrix wird die
Technik der schwachbesetzten Matrizen verwendet. Ausgenutzt wird
hier die Tatsache, dass der Besetzungsgrad der Matrizen üblicher
Netze nur wenige Prozent beträgt. Zum Vergleich: Der
Speicherplatz-Bedarf der Funktional-Matrix eines 10000 Knoten-Netzes
bei vollbesetzter Speicherung wäre 3.2 Giga-Byte, was auch nach
einen modernen PC aus dem Jahre 2006 in die Knie zwingen würde.
Bei der im Programm verwendeten schwach besetzten Speicherung
sind für die gleiche Matrix nur knapp 3.7 Mega-Byte reserviert,
welche je nach Vermaschungsgrad des Netzes mehr oder weniger
benutzt werden.
16.1.4.4 Primärregelung
"Die Primärregelung erfolgt durch Einsatz der
Drehzahlregler der Turbinen von den Kraftwerksblöcken, die auf
Abweichungen der Drehzahl (der Frequenz) von ihrem Sollwert
infolge eines Ungleichgewichts zwischen Erzeugung und Verbrauch
im gesamten synchronen Verbundnetz reagieren." - UCTE
- Grundsätze für den Netzbetrieb
Da mit dem Lastfluß-Programm quasistationäre Netzzustände
berechnet werden, findet bei der Nachbildung der Primärregelung
keine Frequenzänderung statt. Die Höhe der
Wirkleistungseinspeisung, der sich an der Primärregelung
beteiligten Einspeisungen, wird hingegen so eingestellt, als ob
sie auf eine Frequenzabweichung reagiert hätten und das
Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch beseitigt wäre.
An der Primärregelung beteiligen sich Generatoren,
Kraftwerksblöcke, Netzeinspeisungen, Ersatzquerzweige und
Randnetzeinspeisungen unter folgenden
Voraussetzungen:
- die Primärregelung ist über die Steuerdaten
eingeschaltet ("ja")
- eine primäre Leistungszahl bzw. Ersatzleistungszahl für
das betreffende Netzelement ist vorgegeben
- die Wirkleistungseinspeisung (Arbeitspunkt + Regelanteil)
liegt innerhalb der vorgegebenen Leistungsgrenzen
- das Netzelement wird nicht für die Sekundär-Regelung in
Anspruch genommen
Die Aufteilung des Ungleichgewichts zwischen Erzeugung und
Verbrauch auf die sich an der Primärregelung beteiligenden
Einspeisungen erfolgt an Hand der primären Leistungszahlen (Kr)
dieser Einspeisungen. Je höher die Leistungszahl desto höher
der Regelungsanteil der Einspeisung.
Im Programm wird die primäre Leistungszahl rein zum Aufteilen
des Ungleichgewichts zwischen Erzeugung und Verbrauch auf die
einzelnen Einspeisungen benutzt. Es kommt nicht auf die absolute
Größe der primären Leistungszahl an, sondern nur auf das Verhältnis
zur Summe aller Leistungszahlen im Netz.
In der Realität ist die primäre Leistungszahl abhängig von
der Höhe der Wirkleistungseinspeisung und der Statik der
Einspeisung (proportional zur Leistung der Einspeisung und
umgekehrt proportional zur Statik der Einspeisung).
Gängige Leistungszahlen erhält man aus folgender Überlegung:
Nach dem 'Grid-Code' (Stand 2000) müssen sich Kraftwerke ab 100 MW mit bis zu
2% ihrer Nennleistung an der Primärregelung beteiligen. Bei einem Frequenzabfall
von 0,2 Hz muss die volle Regelleistung eingesetzt werden. Damit ergibt sich
der Zahlenwert der primären Leistungszahl zu 10% der Kraftwerks-Nennleistung.
Die Netzleistungszahl des UCTE-Netzes (Summe aller
Leistungszahlen im Netz) beträgt 18000 MW/Hz (nach UCTE - Stand 2000).
Da das (europäische bzw. deutsche) Verbundnetz meist als
Randnetz mit Ersatzquerzweigen bzw. Boundary-Injections
nachgebildet ist, liegt ein großer Anteil des
Wirkleistungsregelungspotentials im Randnetz (60-100%) und muss
mit entsprechend großen Ersatzleistungszahlen berücksichtigt
sein.
Ist die Primärregelung über die Steuerdaten
ausgeschaltet ("nein") übernimmt die Slack-Einspeisung
den Ausgleich des Ungleichgewichts zwischen Erzeugung und
Verbrauch. Die Möglichkeit der Bilanzierung durch die Slack-Einspeisung
ist vornehmlich noch aus historischen Gründen im Programm
vorhanden (alte Programme können keine Primär-Regelung). Zulässig
ist dies bei Grundlastflußrechnung, wenn die Netzdaten aus dem
Netzleitsystem stammen und über eine Zustandsschätzung
ermittelt wurden - dann gibt es kein Ungleichgewicht zwischen
Erzeugung und Verbrauch. Bei Ausfallsimulation mit Ausfall von
Einspeisungen führt die Bilanzierung durch die Slack-Einspeisung
zu unrealistischen Ergebnissen!
16.1.4.5 Sekundärregelung
"Die Aufgabe der Sekundärregelung einer Regelzone
besteht darin,
- die Aufrechterhaltung des vereinbarten
Austauschprogrammes zwischen der betreffenden Regelzone
und der Gesamtheit der benachbarten Regelzonen, mit denen
sie im Verbundbetrieb arbeitet, sicherzustellen;
- die von allen Mitgliedern für den Ausgleich des
Ungleichgewichts zwischen Erzeugung und Verbrauch
erbrachte Primärregelreserve durch Aktivierung der
Sekundärregelreserve der Regelzone in der das
Ungleichgewicht aufgetreten ist, abzulösen;
- die Frequenz im synchronen Verbundsystem auf ihren
Sollwert zurückzuführen."
- UCTE - Grundsätze für den Netzbetrieb
Bei einer Störung im Netz (z.Bsp. Kraftwerksausfall) greift
zunächst die Primärregelung, bei sich alle Kraftwerke im
Verbundnetz beteiligen. Anschließend (spätestens nach 30 sec)
beginnt die Sekundärregelung zu arbeiten. Nach spätestens 15
Minuten muß die Sekundärregelung, das Ungleichgewicht innerhalb
der betroffenen Regelzone ausgeglichen haben. (UCTE)
Da mit dem Lastfluß-Programm quasistationäre Netzzustände berechnet werden,
wird der Zustand nach dem erfolgreichen Greifen
der Sekundärregelung nachgebildet. Sekundärregelung kann sich hier auf
eine Netzgruppe und/oder Regelzonen und/oder Regelblöcke beziehen -
im Folgenden kurz Zone genannt.
Die Höhe der Wirkleistungseinspeisungen, der sich
innerhalb einer Zone an der Sekundärregelung beteiligenden
Einspeisungen, wird so eingestellt, dass die Wirkleistungs-Abgabe
(bzw. -Aufnahme) an die Gesamtheit der benachbarten Zonen
(Zonenaustauschleistung)
einem vorgegebenen Wert entspricht.
An der Sekundärregelung beteiligen sich Generatoren,
Kraftwerksblöcke, Netzeinspeisungen, Ersatzquerzweige und
Randnetzeinspeisungen unter folgenden
Voraussetzungen:
- die Sekundärregelung ist über die Steuerdaten
eingeschaltet ("ja")
- das Netzelement liegt innerhalb einer Netzgruppe für die
eine Zonenaustauschleistung vorgegeben ist
- eine primäre Leistungszahl bzw. Ersatzleistungszahl für
das betreffende Netzelement ist vorgegeben (die primäre
Leistungszahl wird auch bei Sekundärregelung benutzt)
- die Wirkleistungseinspeisung (Arbeitspunkt + Regelanteil)
liegt innerhalb der vorgegebenen Leistungsgrenzen
Wie bei der Primärregelung erfolgt auch bei der Sekundärregelung
die Aufteilung der fehlenden Leistung auf die sich innerhalb der
jeweils betroffenen Zone beteiligenden Einspeisungen an
Hand der primären Leistungszahlen (Kr) dieser Einspeisungen. Je
höher die Leistungszahl desto höher der Regelungsanteil der
Einspeisung.
Gesamtnetz, Regelblock, Regelzone und Netzgruppe bilden eine Hierarchie.
- Die Zonenaustauschleistung des Gesamtnetzes ist 0.
- Die Summe der Zonenaustauschleistungen aller Regelblöcke muss die Zonenaustauschleistung des Gesamtnetzes also 0 ergeben.
- Die Summe der Zonenaustauschleistungen aller Regelzonen in einem Regelblock muss die Zonenaustauschleistung des Regelblocks ergeben.
- Die Summe der Zonenaustauschleistungen aller Netzgruppen in einer Regelzone muss die Zonenaustauschleistung der Regelzone ergeben.
Sind die Summen pro Gesamtnetz, Regelblock oder Regelzone nicht eingehalten, werden
die Zonenaustauschleistungen der darin enthaltenen Zonen angepasst falls ein
Ausgleichsfaktor angegeben wurde.
Sind nicht für alle Regelblöcke im Gesamtnetz bzw. Regelzonen im Regelblock bzw.
Netzgruppen in der Regelzone Zonenaustauschleistungen angegeben übernehmen die
Einspeisungen mit Wirkleistungsregelung innerhalb der Zonen ohne Vorgabe einer Zonenaustauschleistung
die Bilanzierung des übergeordneten Objekts.
Physikalisch kann für jede Zone im Netz eine
Zonenaustauschleistung vorgegeben werden.
Aus mathematischen Gründen (zur Vermeidung der Überbestimmtheit)
wird zur Lösung des Lastfluß-Problems ein Freiheitsgrad benötigt.
Deshalb hebt das Programm intern die Sekundärregelung einer
Zone auf (mit Meldung). Hierzu wird bevorzugt die
Zone des Slacks benutzt. Da die Summe aller evt. über den Ausgleichsfaktor
angepassten Zonenaustauschleistungen exakt dem Wert der übergeordneten
Zone entspricht, stellt sich
auch für diese Zone die vorgegebene Zonenaustauschleistung
ein.
Enthält eine Zone keine Einspeisungen mit primärer
Leistungszahl bzw. Ersatzleistungszahl, so kann für diese
Zone keine Sekundärregelung durchgeführt werden.
Hinweis: | Zusätzlich zur Sekundärregelung
sollte immer auch die Primärreglung eingeschaltet sein. Mit
dieser zusätzlichen Primärregelung wird ein eventueller
Fehlbetrag bei der Summe aller Zonenaustauschleistungen
augeglichen. Zudem dient diese zusätzliche Primärregelung zum
Bilanzieren der Zonen für die keine Zonenaustauschleistung
vorgegeben ist oder deren Sekundärregelung wegen fehlender
Einspeisungen mit primärer Leistungszahl nicht durchführbar ist. |
16.1.4.6 Primärregelung durch Lasten
An der Primärregelung durch Lasten beteiligen sich Belastungen und Asynchronmotoren unter folgenden Voraussetzungen:
- die Primärregelung durch Lasten ist über die Steuerdaten eingeschaltet ("ja")
- das Netzelement ist fähig zur Wirkleistungsregelung - Flag 'Regelungsfähigkeit' auf 'ja'
- entweder eine Pseudo-Leistungszahl (Kr) für das betreffende Netzelement ist vorgegeben oder der Faktor zur Berechnung von Kr bei Lasten über die Steuerdaten ist vorgegeben
- die Wirkleistung (Arbeitspunkt + Regelanteil) liegt innerhalb der vorgegebenen Leistungsgrenzen. Bei fehlenden Leistungsgrenzen wird das Netzelement zwischen Null und P0 begrenzt
- das Netzelement wird nicht für die Sekundär-Regelung in Anspruch genommen
Die Aufteilung des Ungleichgewichts zwischen Erzeugung und Verbrauch auf die sich an der Primärregelung beteiligenden Lasten erfolgt an Hand der Pseudo-Leistungszahlen (Kr) dieser Lasten.
Je höher die Pseudo-Leistungszahl desto höher der Regelungsanteil der Last.
16.1.4.7 Sekundärregelung durch Lasten
An der Sekundärregelung beteiligen sich Belastungen und Asynchronmotoren unter folgenden Voraussetzungen:
- die Sekundärregelung durch Lasten ist über die Steuerdaten eingeschaltet ("ja")
- das Netzelement ist fähig zur Wirkleistungsregelung - Flag 'Regelungsfähigkeit' auf 'ja'
- das Netzelement liegt innerhalb einer Netzgruppe für die eine Zonenaustauschleistung vorgegeben ist
- entweder eine Pseudo-Leistungszahl (Kr) für das betreffende Netzelement ist vorgegeben oder der Faktor zur Berechnung von Kr bei Lasten über die Steuerdaten ist vorgegeben
- die Wirkleistung (Arbeitspunkt + Regelanteil) liegt innerhalb der vorgegebenen Leistungsgrenzen. Bei fehlenden Leistungsgrenzen wird das Netzelement zwischen Null und P0 begrenzt
Wie bei der Primärregelung durch Lasten erfolgt auch bei der Sekundärregelung durch Lasten die Aufteilung der fehlenden Leistung auf die sich innerhalb der jeweils betroffenen Zone beteiligenden Lasten an Hand der Pseudo-Leistungszahlen (Kr) dieser Lasten. Je höher die Pseudo-Leistungszahl desto höher der Regelungsanteil der Last.
16.1.5 Steuerdaten
16.1.5.1 Grundlastfluss
Bild 16.3 Steuerdaten des Grundlastflusses
16.1.5.1.1 Verfahren der Lastflussberechung
Die Berechnungsart des Lastflusses kann durch Auswahl im Bereich "Verfahren der
Lastflussberechung gesteuert werden (siehe auch Lastfluss-Iteration
nach Newton-Rahpson und Wirklastflussberechnung)
16.1.5.1.2 Wirkleistungs-Regelung
Die Pseudo-Leistungszahl (Kr) der Lasten ergibt sich aus dem Produkt des Faktors zur Berechnung von Kr und dem Betrag der Lasten im Basisfall (P0).
Bei der Eingabe der Kr wird der in der Maske eingetragene Wert verwendet.
16.1.5.1.3 Blindleistungs-Regelung
- PV in PQ
Die Umwandlung von PV-Einspeisungen in PQ-Einspeisungen bei Blindleistungsgrenzverletzungen
wird zugelassen.
siehe auch Umwandlung PV in PQ bei Grundlastfluss
- langsam
Die Umwandlung wird in mehreren Schritten durchgeführt. Zunächst werden nur diejenigen
Einspeisungen begrenzt, deren Blindleistungswerte weit außerhalb der Grenzen liegen
(langsam und vorsichtig). Da sich die PV-Einspeisungen oft gegeneinander beeinflussen,
liegen danach vielleicht manche der anderen Blindleistungs-Einspeisungen wieder
innerhalb ihrer Grenzen.
- auch zurück
Bei einer Begrenzung einer PV-Einspeisung auf die Blindleistungs-Obergrenze sinkt
i.A. die Knotenspannung unter die Sollspannung ab. Liegt die Knotenspannung nach
der Begrenzung über der Sollspannung, wird angenommen, dass die Blindleistung vorher
durch eine andere PV-Einspeisung "aufgesaugt" wurde PV-Einspeisung nun auf die Untergrenze
begrenzt wurde. Dadurch ist nun lokal mehr Blindleistung im Netz und die Spannung
steigt. Ist das Flag "auch zurück" gesetzt wird nun die Begrenzung der ersten PV-Einspeisung
wieder zurückgenommen. Um einen "ping-pong"-Effekt zwischen Freigabe und erneuter
Begrenzung zu vermeiden, erfolgt die Rücknahme der Begrenzung nur einmal.
- PVPQ Switching
PV-nach-PQ Umwandlung und Rückwandlung zwischen den Iterationsschritten werden zugelassen.
- PQ in PV
Die Umwandlung von PQ-Einspeisungen in PV-Einspeisungen bei Spannungsgrenzverletzungen
wird zugelassen.
siehe auch Umwandlung PQ in PV bei Grundlastfluss
- Blindleistungs-Grenz-Modell
Hier können die bei den Einspeisungen individuell gemachten Vorgaben (siehe
PQ-Grenzen) auf einfachere Modelle zurückgesetzt werden. Dies ermöglicht zum einen den schnellen Vergleich zwischen den Modellen.
Zum anderen kann hier die Funktionalität testweise auf das vor langer Zeit realisierten PQ-Rechteck/Trapez zurückgesetzt werden (durch das Abschalten aller Modelle),
falls der Verdacht besteht, dass die neuen Modelle Konvergenz-Probleme verursachen (in Folge von Programmfehlern).
- Blindleistungsbilanzierung
Die Blindleistungsbilanzierung wird zugelassen.
Siehe auch Blindleistungsbilanzierung bei Grundlastfluss
16.1.5.1.4 Variation der Trafostufen
- Spannungshaltung
Bei eingeschalteter Spannungshaltung wird die Stufenstellung von Transformatoren
so eingestellt, dass sich an vorgegebenen Knoten eine vorgegebene Spannung einstellt.
Siehe auch Spannungshaltung bei Grundlastfluss
- Wirkflussvorgabe
Bei eingeschalteter Wirkflussvorgabe wird die Stufenstellung von Transformatoren
so eingestellt, dass sich über den Transformator ein vorgegebener Wirkfluss einstellt.
Siehe auch Wirkflussvorgabe bei Grundlastfluss
- Stromkompoundierung
Bei eingeschalteter Stromkompoundierung wird die Stufenstellung von Transformatoren
so eingestellt, dass sich an einen vorgegebenen Anschluss-Knoten eine vom aktuellen Strom abhängige Spannung in einstellt.
Siehe auch Stromkompoundierung bei Grundlastfluss
- Rundung
Das Ausschalten der Trafostufen-Rundung ist nur für Testzwecke gedacht - zur Kontrolle,
ob die Vorgabewerte exakt eingehalten werden.
16.1.5.1.5 Elemente aus Reduktion
- BI-Ersatznetzflüsse
Neuberechnung der BI-Ersatznetzflüsse = Vorgabe der Flüsse ins Restnetz
Dies ist eine nützliche Funktion bei Planungsrechnung, wenn in der Randnetznachbildung
Randnetzeinspeisungen verwendet werden.
siehe auch Randnetzeinspeisungen "Boundary-Injection (BI)"
- "Extended Ward" - Querzweige
"ja" - Bei eingeschalteter Funktion werden im Datensatz bei Ersatzquerzweigen
und Randnetzeinspeisungen vorhandene Leistungsanteile des "Ward Extended"
(Nachbildung der Spannungsregelung der reduzierten Netzteile) berücksichtigt.
"nein" - die "Extended Ward"-Eigenschaft wird ignoriert
Ein Ausschalten dieser Funktion ist nur bei händisch eingegebenen Werten zum "Ward
Extented" sinnvoll. Durch aktive Netzwerkreduktion oder Zustandsestimation
generierte Werte sollten auch benutzt werden.
Durch die Querzweige des "Ward Extended" wird der Einfluss der Spannungsregelung
(PV- und Slack-Einspeisungen) der eliminierten Netzteile nachgebildet. Die Querzweige
des "Ward Extended" bestehen aus einer PV-Einspeisung und einer vorgeschalteten
(Innen-)Impedanz. Die Sollspannung dieser PV-Einspeisung ist die Spannung an den
Randknoten vor der Netzwerkreduktion. Der Wert der Impedanz wird durch elektrische
Entfernung der PV-Knoten der eliminierten Netzteile bestimmt.
16.1.5.1.6 Sonstiges
- Iterations-Schranke
Die Lastfluss-Iteration nach Newton-Rahpson wird beendet, wenn der Fehlbetrag der
Knotenleistung (Mismatch) an allen Knoten unterhalb der Iterationsschranke liegt.
Die Iterations-Schranke gilt sowohl für Wirk- (MW) als auch für Blindleistung (Mvar).
Die Iterations-Schranke muss an das zu berechnende Netz angepasst sein. Der Defaultwert
der Iterations-Schranke von 0.04 MW ist an Hochspannungsnetze angepasst (dann stimmt
bei den Leistungsflüssen in MW die 1. Nachkommastelle). Für Mittelspannungsnetze
sind diese 40 kW natürlich viel zu hoch - hier wären 0.00004 MW = 40 W angebracht.
Zu kleine Iterations-Schranken (0.00004 MW im Hochspannungsnetz) können dazu führen,
dass die Lastfluss-Iteration infolge numerischer Probleme nicht konvergiert. (Abbruch
der Iteration wegen Erreichung der maximalen Anzahl der Iterationsschritte - "mittlere
Leistungsabweichung" (Liste: "Iterationsinformation") pendelt mit
sehr kleinen Werten zum Beispiel 0.000234, 0.000204, 0.000334)
Zu große Iterations-Schranken (4 MW im Hochspannungsnetz) führen zu unbrauchbaren
Ergebnissen.
- Stromgrenzen
Hier kann gewählt werden, welcher Strom-Wert bei der Berechnung der Auslastung als
100% gilt. Hier geht es nur um die Bewertung der Auslastung. Die errechneten Wirk-
und Blindflüsse des Lastflusses werden von dieser Auswahl nicht beeinflusst.
Siehe auch Ir und Imax
beim Freileitungsabschnitt
- instabile Lösung
Aktivieren des Tests auf instabile Lösung. Achtung
das Verfahren ist zeitaufwwendig und vervierfacht die Rechenzeit des Lastfluss-Kern.
Wurde eine instabile Lösung erkannt, wird die Lösung als fehlerhaft deklariert.
- Kritische Spannungen
Kritische Spannungen sind ein Mass für die Belastbarkeit eines Netzes. Sie zeigen
an, wie weit das Netz noch von einem Zusammenbruch entfernt ist.
Näheres siehe "Beitrag zur Erkennung kritischer
Spannungszustände in stark belasteten Übertragungsnetzen" - Dr.-Ing.
F.-R.-Graf - etzArchiv Bd.8 (1986) H.4
und
"Estimation the Voltage Stabilitx of a Power System" P. Kessel und H.
Glavitsch - IEEE Transactions on Power Delivery, Vol.PWRD-1, No. 3 July 1986
Hinweis: | Die Funktion "Kritische Spannungen" bitte nur bei
Bedarf benutzen, die Berechnung ist CPU-Zeit-intensiv
(10 fache Rechenzeit) |
- Last/Einspeise-Prognose
Bei Multiplikations-Faktoren können Summenwerte (zum Beispiel die Windprognose eines
Gebietes) für Querzweige mit Zuordnung zu dem betreffenden Faktor angegeben werden.
Hier kann gewählt werden, ob der Summenwert oder die eigentlichen Multiplikationsfaktoren
verwendet werden sollen.
Siehe auch MF Prognose, Prognose-Faktor
16.1.5.1.7 Auslastungs-Endzeit
Ist die "Berechnung mit zeitabhängigen Auslastungen" angewählt, werden
die im Datensatz vorhandenen Überlastfaktoren berücksichtigt. Die hier angegebene
Auslastungs-Endzeit bestimmt die Überlaststufe.
Viele Betriebsmittel sind kurzfristig überlastbar. Für kurze Zeitabschnitte gelten
höhere Strom-Grenzen als im Dauerbetrieb. In der Maske
Überlastfaktor können Überlaststufen für bestimmte Zeitdauern angegeben werden.
Die Verknüpfung des Überlastfaktors mit einem Betriebsmittel geschieht durch die
Angabe dieses Überlastfaktors in der Betriebsmittelmaske.
Beispiel:
Bild 16.4 Überlaststufen für 5 min, 10 min und 20 min eingegeben
Auslastungs-Endzeit 10 min - benutzt wird die Überlaststufe für 10 min = 120 %
Auslastungs-Endzeit 11 min - benutzt wird die Überlaststufe für 20 min = 110 %
Auslastungs-Endzeit 21 min - benutzt wird die die Überlaststufe des Dauerbetriebs
= 100 %
Durch die Angabe bei der Auslastungs-Endzeit ändert sich an den berechneten Leistungsflüssen
nichts. Es entstehen nur andere prozentuale Auslastungen.
16.1.5.1.8 Berechnung mit Ganglinien
Ist die "Berechnung mit Ganglinien" angewählt, werden die im Datensatz
vorhandenen zuordnungen zu Ganglinien berücksichtigt. Hier wird zusätzlich noch
der zu berechnende Zeitpunkt der Jahresganlinie definiert.
Die Lastfluss-Berechnung wird für den angegebenen Zeitpunkt der
Jahresganglinie durchgeführt. Der Zeitpunkt wird durch die Jahreszeit (Winter,
Sommer, Übergang), den Wochentag (Werktag, Sonnabend, Sonntag) und die Uhrzeit festgelegt.
Ganglinien können Belastungen, Asynchronmaschinen, Generatoren, Kraftwerksblöcken
(Kraftwerkseinsatzplan), Netzeinspeisungen und Randnetzeinspeisungen zugeordnet
werden. Die Werte dieser Objekte werden dann durch den beim angegebenen Zeitpunkt
gültigen Wert ersetzt. Bei der Randnetzeinspeisung wird der Fluss ins Restnetz verändert.
Betriebsmittel ohne Zuordnung zu einer Ganglinie behalten ihre Eingabewerte.
Bei Ausfallrechnung werden alle Situationen mit Ausnahme der Situationen, die eine
Ganglinien-Rechnung enthalten,
für den angegebenen Zeitpunkt gerechnet. Dies gilt auch für einen ggf. vorweg gerechneten
Grundfall aus dem Auslastungen für automatische Ausfallrechnung etc. entnommen werden.
Ganglinien-Rechnungen bestimmen ihre Zeitpunkte selbst.
Bei INTEGRAL6 war eine Vorgabe eines Ganglinienzeitpunktes über die Steuerdaten
bei gleichzeitigen Verwendung der Ganglinien-Rechnung in Ausfallsituationen nicht
möglich. Dies ist nun nicht mehr der Fall.
16.1.5.1.9 Startspannungs-Winkel bei stark ausgesteuerten PST's
PST's = Phasenschieber-Transformatoren werden zur Lastfluss-Steuerung eingesetzt.
Diese Transformatoren bewirken durch die quer-liegende Zusatzspannung eine Winkeldrehung
von Eingangs- zur Ausgangs-Spannung. In letzter Zeit werden vermehrt Planungsrechnungen
mit großen Winkeldrehungen durchgeführt. Ab einem Winkel von etwa 45 Grad zwischen
Eingangs- zur Ausgangs-Spannung konvergiert der Lastfluss nicht mehr. Die dort als
Startwerte der Iteration verwendeten Knotenspannungs-Winkel liegen auf 0.0 Grad.
Dieses ist dann zu weit vom späteren Ergebnis weg.
Abhilfe sollen die hier einzugebenen Steuergrößen bringen:
- PST's beeinflussen den Startwert des Spannungswinkels
Über diese Steuergröße wird die Vergabe anderer Startspannungswinkel als 0.0 aktiviert.
Bitte einschalten, wenn stark ausgesteuerte PST's im Netz vorhanden sind
- Teilnahme an der Startwinkel-Vergabe ab...
Hier wird der Winkel-Wert (in Grad) definiert ab der ein Phasenschieber-Transformatoren
die Startwinkelvergabe beeinflusst.
Empfohlener Wert: 10 Grad
- Anteil der PST-Winkel am Startwinkel (+-)...
Die Beinflussung der Startwinkel erfolgt so, dass auf einer Transformator-Seite
der Startwinkel erhöht und auf der anderen Transformator-Seite der Startwinkel vermindert
wird (nach der Richtung der Winkeldrehung). Hier wird ein Anteil (in p.u.) der gesamten
Winkeldrehung definiert, welcher dann auf den Startwinkel einer Seite übertragen
wird. Der maximal hier sinnvolle Wert ist "0.5" = 50%. Eine zu starke Beinflussung
kann die Konvergenz des Lastflusses auch stören.
Empfohlener Wert: 0,3 p.u.
- Weitergabe des Winkels an benachbarte Knoten...
Hier wird definiert mit welchen Anteil der Startwinkel an elektrisch nahe benachbarte
Knoten weitergegeben wird (maximal mit "1.0" = 100%).
Empfohlener Wert: 0,8 p.u.
Die Parametrierung der Startwinkel-Vergabe über diese kryptischen Steuerdaten ist
als eine Notlösung anzusehen. Wenn sich eine allgemeingültige Parametrierung finden
lässt (was mit den oben empfohlenen Werten vielleicht der Fall ist) oder eine andere
Lösung (zum Beispiel langsames Hochfahren der PST in Vorlauf-Iterationen, Wirklastfluss-Vorlauf-Rechnung)
erfolgreicher ist, werden diese Steuergrößen wieder aus dem öffentlichen Steuermenü
verschwinden.
16.1.5.1.10 AC-Winkel-Regelung von HGÜs
Ist die AC-Winkel-Regelung von HGÜs angewählt, wird im Datensatz bei HGÜ-Kopfstationen die AC-Winkel-Regelung berücksichtigt.
16.1.6 Erweiterte Steuerdaten
Unter "Anhang B Steuerdaten bei Makroaufrufen" befindet sich eine komplette Sammlung
aller Steuerdaten. Über einen Makroaufruf lassen sich auch unübliche Steuerdaten
wie "/Netzberechnung/Lastfluss/Test:
neue FM (alle Steuerdaten mit dem Zusatz "Test" sind unüblich) oder Steuerdaten
in Testphase wie "/Netzberechnung/Lastfluss/UStart-Winkel
variabel setzen.
16.1.7 Meldungen aus dem Lastfluss-Programm
Durch Plausibilitäts-Prüfung der INTEGRAL-Oberfläche treten viele der hier aufgeführten
Meldungen nicht mehr auf, da bei fehlerhaften Netzen das Lastfluss-Programm gar
nicht erst gestartet wird. Die Prüfungen im Lastfluss sind aber immer noch aktiv
und verhindern, dass bei Umgehung der Plausibilitäts-Prüfung unsinnige Ergebnisse
ohne Fehlermeldung geliefert werden. Die Plausibilitäts-Prüfung der Oberfläche wird
beim direkten Start des Lastfluss-Programms über ein Makro nicht durchgeführt. In
Makros muss die Plausibilitäts-Prüfung bei Bedarf explizit durchgeführt werden.
Zudem lässt sich die Plausibilitäts-Prüfung über ein Steuerdatum abschalten (nur
aus Makro heraus). Hierdurch kann bei Serien-Rechnungen mit fehlerfreien Netzen
Zeit gespart werden.
Einige Probleme werden können auch erst bei der Lastfluss-Rechnung erkannt werden.
Anmerkung zur Programm-Auslegung:
In den meisten älteren Berechnungsprogrammen unter INTEGRAL, wie dem Lastfluss-Programm,
wird mit vorreservierten Speicherplätzen gearbeitet. Dies spart beträchtlich Rechenzeit
gegenüber der dynamischen Reservierung von Speicherplätzen. Der Nachtteil ist aber,
dass keine Netze gerrechnet werden können, welche den vorreservierten Platz überschreiten.
Beim Lastfluss-Programm orientiert sich die Auslegung an der maximalen Knotenanzahl,
von dieser sind die maximalen Anzahlen fast aller anderen Objektklassen abgeleitet
(einzige Ausnahme Netzgruppen). Die maximale Knotenanzahl beträgt zurzeit 22500
Knoten.
Achtung: Die von Lastfluss-Programm gesehene Knotenanzahl ist nicht mit der Anzahl
der Knoten in der Tabelle "Konten und Sammelschienen" identisch. Bei normaler Lastfluss-Rechnung
werden Sammelschienen, die mit einer geschlossenen Kupplung verbunden sind zu einem
Knoten zusammengefasst. Dies vermindert die Knotenanzahl. Hinzu kommen aber Lastfluss-interne
Hilfsknoten, wie der Sternknoten bei der Nachbildung von Dreiwicklungstransformatoren
als 3 Einzel-Transformatoren (je ein Knoten pro Dreiwicklungstransformator). Zusätzliche
Bedingungen, wie die Einhaltung von Netzgruppensalden bei Sekundärregelung werden
wie Knoten behandelt und erhöhen deshalb auch die interne Knotenanzahl. Extrem erhöht
sich die Knotenanzahl, wenn das Lastfluss-Programm den Export des UCTE-Datensatzes
übernimmt und hierbei auch Kuppelungen exportiert werden sollen. Gegenüber der normalen
Lastfluss-Rechnung kommen hier pro Kupplung 2 "Knoten" hinzu (ein Knoten für die
angekuppelte Sammelschiene und ein "Knoten" für die Bedingung, dass an den gekuppelten
Sammelschienen dieselbe Knotenspannung ist).
Nr. |
Meldung und Bedeutung |
4 |
es wurde keine Einspeisung als Slack definiert
Keine spannungsregelte Einspeisung hat eine Einspeisepriorität, die größer als null
ist (slackfähige Einspeisung). Vielleicht enthält das Netz auch gar keine Einspeisung.
Dieses Problem sollte bereits von der Oberfläche abgefangen werden (vor dem Start
der Lastfluss-Rechnung).
|
6 |
zuviele impedanzlose Kupplungen
Die Anzahl der impedanzlose Kupplungen ist begrenzt. Die maximale Anzahl der impedanzlosen
Kupplungen nkumx beträgt die Hälfte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nkumx = (nkmx/2).
|
7 |
zuviele Netzgruppen
Die Anzahl von Netzgruppen + Regelzonen + Regelblöcken ist begrenzt. Zurzeit ist
diese maximale Anzahl ngmx = 600 (unabhängig von der maximalen Knoten-Anzahl).
|
9 |
zuviele Laengszweige
Die Anzahl der Längszweige ist begrenzt. Die maximale Anzahl der Längszweige nlemx
beträgt das dreifache der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nlemx = (nkmx*3).
Dreiwicklungstransformatoren zählen hierbei dreifach.
|
11 |
fuer den Knoten wurde bereits eine Sollspannung definiert
Diese Meldung kann unter INTEGRAL7 nicht mehr auftreten (geändertes Datenmodell).
|
12 |
zuviele Querzweige (Einspeisungen und Belastungen)
Die Anzahl der Querzweige ist begrenzt. Die maximale Anzahl der Querzweige nkemx
beträgt das doppelte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nkemx = (nkmx*2).
|
13 |
zuviele übertragungsunsymmetrische Zweige (schraeggeregelte Trafos)
Die Anzahl von übertragungsunsymmetrischen Zweigen ist begrenzt. Die maximale Anzahl
dieser Zweige nsrmx beträgt die Hälfte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nsrmx = (nkmx/2).
Zu den übertragungsunsymmetrischen Zweigen zählen quer- und schräggeregelte Transformatoren
und unsymmetrische Ersatzlängszweige.
|
17 |
Pk und uK und/oder Pleer und i_leer sind falsch
Der ohmsche Anteil der Impedanz, welcher sich aus Pk bzw. Pleer ergibt errechet
sich größer als es dem Betrag der Impedanz (aus uK bzw. i_leer) entspricht.
Dieses Problem bei Zweiwicklungs-Transformatoren sollte bereits von der Oberfläche
abgefangen werden (vor dem Start der Lastfluss-Rechnung).
|
18 |
geregelte Seite (0,1,2,Blank) falsch angegeben
Diese Meldung kann unter INTEGRAL7 nicht mehr auftreten. Die geregelte Seite kann
nicht mehr frei angegeben werden.
|
21 |
uK12 und Pk12 (23,13) und/oder i_leer und Pleer sind falsch
Der ohmsche Anteil der Impedanz, welcher sich aus Pk bzw. Pleer ergibt errechet
sich größer als es dem Betrag der Impedanz (aus uK bzw. i_leer) entspricht.
Dieses Problem bei Dreiwicklungs-Transformatoren sollte bereits von der Oberfläche
abgefangen werden (vor dem Start der Lastfluss-Rechnung).
|
25 |
zuviele Transformatoren und Ersatzelemente
Die Anzahl der Transformatoren und Ersatzelemente ist begrenzt. Die maximale Anzahl
dieser Zweige ntemx beträgt das doppelte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
ntemx = (nkmx*2).
Dreiwicklungstransformatoren zählen hierbei dreifach.
|
26 |
X = 0.0 - eingesetzt wird X = 0.001 Ohm
Impedanzbehaftete Leitungen, Längsdrosseln, Ersatzlängszweige und die extended Ward-Impedanz
müssen einen induktiven Anteil haben. Falls dieser fehlt wird der induktive Anteil
zu 0.001 Ohm gesetzt. Rein ohmsche Zweige sind nur angenähert möglich.
|
27 |
R = 0.0, X = 0.0, C = 0.0 - wird als impedanzlose Kupplung behandelt
Die Leitung erfährt eine Sonderbehandlung als impedanzloser Zweig.
Leitungen mit R=0 und X=0 werden in der Oberfläche abgefangen, so das diese Meldung
bei INTEGRAL7 nicht mehr auftreten kann.
Zurzeit kommt die Meldung allerdings regelmäßig, wenn bei der Leitung das Flag "impedanzlos"
gesetzt ist. Wir werden diese unnötigen Meldungen in Zukunft unterdrücken.
|
28 |
durch impedanzlose Kupplung wird impedanzlose Masche geschlossen
Mehrere impedanzlose Zweige bilden eine Masche. Durch das Abschalten eines Zweiges
wird die Masche geöffnet. Das Lastfluss-Ergebnis ändert sich dadurch fast nicht
(Ausnahme die Flüsse innerhalb der Masche).
Da impedanzlose Zweige von der Oberfläche durch Zusammenlegen der Knoten kaum noch
an das Lastfluss-Programm weitergereicht werden, sollte diese Meldung nur selten
auftauchen.
|
29 |
Netz-Nennsp. und Transf.-Bemessungssp. passen nicht zueinander
Der Zweiwicklungstransformator wurde falsch herum angeschlossen. Das Verhältnis
der Transformator-Bemessungsspannungen passt besser zu dem umgekehrten Verhältnis
der Netznennspannungen als zum Verhältnis der Netznennspannungen.
|
30 |
der Slack-Knoten ist keiner Netzgruppe zugeordnet
Diese Meldung tritt nicht mehr auf, weil das Problem bereits im Vorfeld geklärt
wird.
|
31 |
der Slack-Knoten liegt nicht im Netz
Diese Meldung kann unter INTRGRAL7 nicht mehr auftreten.
|
32 |
zuviele isolierte Teilnetze
Die Anzahl der elektrisch abgetrennten Teilnetze ist begrenzt. Die maximale Anzahl
dieser Zweige nslmx beträgt die Hälfte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nslmx = (nkmx/2).
Auch HGÜ-Ubertragungen bilden jeweils ein elektrisch abgetrenntes Teilnetz.
|
33 |
zuviele Knotenverbindungen
Es ergeben sich zuviele besetzte Nebendiagonal-Elemente in der Admittanz-Matrix.
Die Anzahl der besetzten Nebendiagonal-Elemente ist begrenzt. Die maximale Anzahl
dieser Zweige nymx beträgt das Doppelte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nymx = (nkmx*2).
Parallele Zweige ergeben nur ein Nebendiagonal-Element, deshalb ist die maximale
Anzahl der Nebendiagonal-Elemente kleiner als die maximale Anzahl der Längszweige.
|
36 |
zuviele Knoten
Die Anzahl von Knoten ist begrenzt. Zurzeit ist diese maximale Anzahl nkmx = 22500.
Vom Programm eingebaute Hilfsknoten, zum Beispiel als Zwischenknoten bei extended
Ward oder Hilfsknoten, die zusätzliche Gleichungen nachbilden (Vorgabe von Netzgruppen-Salden)
zählen für diese Anzahl-Grenze.
siehe auch Programm-Auslegung
|
42 |
Uebersetzungsverhaeltnis gemeinsam regelnder Transformatoren stimmt nicht ueberein
Transformatoren die eine gemeinsame Regelaufgabe haben (Spannung-Regelung), müssen
bestimmte Bedingungen erfüllen:
- Regelwinkel identisch
- die gleiche Anzahl der Stufenschalter
die Kombination aus Transformatoren mit Längs- und Querregelung und Transformatoren
mit reiner Längs- bzw. Schrägregelung für eine gemeinsame Spannungs-Regelung ist nicht erlaubt
- wenn nicht längsgeregelt: Verhältnis der Bemessungsspannungen identisch
- wenn Rundung testweise abgeschaltet: gleiche Regelrichtug (bei Rundung ist auch
eine umgekehrte Regelrichtung erlaubt)
Eine gemeinsame Regelaufgabe wird durch die Angabe des selben Knotens bei der Spanngsregelung
definiert, die Transformatoren müssen dazu nicht unbedingt parallel sein.
Diese Meldungen treten immer paarweise auf, damit alle beteiligten Transformatoren
über die Maske zugreifbar sind.
|
43 |
widerspruechliche Definition der Zielspannung von spannungshaltenden
Transformatoren
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
44 |
Zielsp. der Spannungsh. weicht stark von Nennspannung ab (20 %)
Die Sollspannung bei der Spannungsregelung von Trasnsformatoren passt nicht zur
Nennspannung (Abweichung mehr als 20%). Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche
abgefangen werden.
|
45 |
zu dieser Einsp. bzw. Last sind keine Kurzschluss-Daten vorhanden
Bei Motorstartberechnung sind auch Kurzschluss-Daten notwendig (Sk" etc.). Bei Netzwerkreduktion
werden bei fehlenden Kurzschluss-Daten keine Ersatzdaten für die Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung
berechnet.
|
53 |
nicht weiter lokalisierb. Fehler erschwert Iteration betraechtlich
Die Konditionierung der Funktional-Matrixen wird geprüft in dem das Verhältnis aus
betragsmäßig größten und kleinsten Hauptdiagonal-Element gebildet wird.
Ein zu großes Verhältnis (mehr als 8 Zehnerpotenzen) kann bei Lastfluss-Rechnung
auf Probleme bei der Spannungs- oder Wirkfluss-Regelung von Transformatoren hinweisen.
Bei Zustandsestimation deutet diese Meldung auf geringe lokale Redundanz durch zu
schwache Messungen (mit hohem Sigma) hin.
|
56 |
dieser Kurzschluss-Ort wurde bereits definiert
Diese Meldung tritt unter INTEGRAL7 nicht mehr auf (nicht öffentliches Berechnungsverfahren
"exakter Kurzschluss").
|
57 |
zuviele automatisch geregelte Transformatoren
Die Anzahl von Transformatoren mit Spannungs- oder Wirkfluss-Regelung ist begrenzt.
Die maximale Anzahl dieser Transformatoren ntrmx beträgt das Viertel der maximalen
Knoten-Anzahl nkmx:
ntrmx = (nkmx/4).
Dreiwicklungstransformatoren zählen hierbei doppelt. Parallele Transformatoren zählen
wie ein Element.
|
60 |
isolierten Knoten: Spannungshaltung durch Tr. oder nicht slackfaehige
HVDC
An einem isolierten Knoten soll die Spannung durch einen Transformator oder eine
nicht slackfähige HGÜ (Einspeisepriorität = 0) geregelt werden.
|
61 |
Achtung Netzauftrennung (oben genannter Knoten ist Slack-Knoten)
Hier werden abgetrennte elektrische Teilnetze mit der Angabe dies gewählten Slack-Knotens
(dort wird der Phasenwinkel zu null) gemeldet. Die Wahl des Slackknotens kann durch
die Vergabe der Einspeisepriorität beeinflusst werden. Slack-Einspeisung wird immer
die Einspeisung mit der höchsten Einspeisepriorität im elektrischen Teilnetz.
|
62 |
bei Netzauftrennung ist nur Grundlastfluss-Rechnung moeglich
Diese Meldung tritt inzwischen nicht mehr auf, da die Netzauftrennung bei allen
Berechnungsarten erlaubt ist.
|
63 |
schwerer nicht weiter lokalisierbarer Fehler macht Iteration unmoeglich
Während der Iteraton trat eine Null auf der Hauptdiagonalen auf. Da durch das Hauptdiagonal-Element
dividiert wird, ist eine weitere Iteration nicht möglich. Ursache kann ein Lastfluss-Problem
ohne Lösung sein. Bitte prüfen Sie die Umgebung des gemeldeten Knotens.
|
64 |
starke Probleme bei der Transformator-Regelung machen die Iteration
unmoeglich
Vereinfachte Fehlermeldung bei Problemen mit der Transformator-Regelung. Das Autreten
dieser Meldung ist nicht wahrscheinlich. Statt dieser Fehlermeldung wird das Problem
innerhalb der Iterations-Information angezeigt.
|
66 |
dieses Betriebsm. gibt es hier nicht, bzw. es ist bereits ausgef.
Diese Meldung tritt inzwischen vermutlich nicht mehr auf (kam aus Zuverlässigkeitsberechnungsprogramm).
|
70 |
keine ueberlasteten Betriebsmittel fuer automat. Ausfallrechnung
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
72 |
zuviele Situationen
Diese Meldung tritt inzwischen vermutlich nicht mehr auf (kam aus Zuverlässigkeitsberechnungsprogramm).
|
73 |
zuviele ausfallende Betriebsmittel
Diese Meldung tritt inzwischen vermutlich nicht mehr auf (kam aus Zuverlässigkeitsberechnungsprogramm).
|
82 |
Knoten der Spannungshaltung eines Restnetz-Trafos liegt im elim.
N.
Meldung bei Netzwerkreduktion: Im verbleibenden Netz gibt es einen Transformator,
der die Spannung an einem zu reduzierenden Knoten regeln soll.
|
83 |
Schaltgruppe dieses Transf. passt nicht zu den anderen Trans.
Diese Meldung tritt unter INTEGRAL7 beim Lastfluss-Programm nicht mehr auf. Bei
Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung (UNIFEH) wird die Prüfung der Schaltgruppen auf
Konsistenz alleine dem Kurzschluss-Programm übertragen.
|
84 |
Schaltgruppenwinkel ist an diesem Knoten nicht def. (=0 gesetzt)
Diese Meldung tritt unter INTEGRAL7 beim Lastfluss-Programm nicht mehr auf. Bei
Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung (UNIFEH) wird die Prüfung der Schaltgruppen auf
Konsistenz alleine dem Kurzschluss-Programm übertragen.
|
93 |
Transf. ohne Laengs-Regel. sind nicht zur Spannungshalt. zugelassen
Ein Transformator ohne Stufensteller oder ein rein quergeregelter Transformator
kann keine Spannung regeln.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
96 |
Schaltgruppen des Dreiwicklers passen nicht zueinander
Diese Meldung tritt unter INTEGRAL7 beim Lastfluss-Programm nicht mehr auf. Bei
Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung (UNIFEH) wird die Prüfung der Schaltgruppen auf
Konsistenz alleine dem Kurzschluss-Programm übertragen.
|
97 |
falsche Werte fuer Bem.sp., Bem.strom, uk oder Kupferv. (Drossel)
Die Bemessungswerte der Längsdrossel fehlen oder sind grob falsch.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
98 |
Pk passt nicht zu uK (Drossel) (zu gross)
Meldung bei Längsdrossel: der ohmsche Anteil der Impedanz, welcher sich aus Pk bzw.
Pleer ergibt errechet sich größer als es dem Betrag der Impedanz (aus uK bzw. i_leer)
entspricht.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
99 |
Zweig zwischen unterschiedlichen Nennspannungs-Ebenen
Ein Längs-Zweig, welcher kein Transformator ist verbindet Knoten unterschiedlicher
Nennspanungs-Ebenen.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
100 |
Ersatzelement verbindet Knoten mit untersch. Schaltgruppenwinkeln
Diese Meldung tritt unter INTEGRAL7 beim Lastfluss-Programm nicht mehr auf. Bei
Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung (UNIFEH) wird die Prüfung der Schaltgruppen auf
Konsistenz alleine dem Kurzschluss-Programm übertragen.
|
102 |
bitte Ergebnisse kritisch beurteilen - Fehler moeglich
Diese Meldung erfolgt bei Bilanzfehlern bei Knoten, HGÜ-Kopfstationen und dem Gesamtnetz.
Bilanzfehler beim Knoten oder einer HGÜ-Kopfstation deuten auf einen Programm-Fehler
hin. Hier wurde ein Querzweig während der Lastfluss-Lösung "vergessen" oder falsch
interpretiert. Bitte melden Sie diesen Fehler der FGH (zum Beispiel unter Tel. 0621/8047-139).
Fehler in der Gesamtnetzbilanz können die Folge von Fehlern in der Knotenbilanz
sein. Es kann aber auch sein, dass die Abweichungen zwischen Vorgabe und Istwert
an den Knoten zwar alle innerhalb der Iterationsschranke liegen, die Addition dieser
Fehler aber bei der Gesamtnetzbilanz auffällt. Dieser Fall kommt hauptsächlich bei
kleinen Netzen vor. Man erkennt diesen harmlosen Fall daran, dass der Bilanzfehler
klein ist und bei einer Verringerung der Iterationschranke verschwindet (genauere
Lösung).
|
103 |
Programm-Fehler - bitte FGH verstaendigen (Tel. 0621/8047-139)
Diese Meldung ist an etwa 60 Stellen im Programm vorgesehen (mit unterschiedlichen
Zusätzen). Gemeinsam ist allen diesen Stellen, dass das Programm dort nie hinkommen
sollte. Bitte melden Sie uns, wenn es trotzdem geschieht.
|
105 |
Eingabe-Daten fehlerhaft - Rechnung abgebrochen
Abschließende Meldung bei während der Verarbeitung der Eingabe-Daten festgestellten
Fehlern. Bitte beachten Sie hier die vorausgehenden Meldungen.
|
111 |
Vermaschung des Netzes zu gross - Funktionalmatrix zu klein
Die Funktionalmatrix wird schwachbesetzt gespeichert. Durch einen großen Vermaschungsgrad
kann es zur Überschreitung der Auslegungsgrenze kommen. Die Art der Auslegungsgrenze
wird als Zusatz zur Meldung geliefert. Alle Auslegungsgrenzen der unterschiedlichen
Funktionalmatrix orientieren sich an der maximalen Knotenanzahl nkmx:
- nhmx = (nkmx*12)
- njemx = (nkmx*8)
- njmx = (nkmx*4)
- nhmmx = (nkmx*8)
- nwamx = (nkmx/10)
- njmx_fm = (nkmx*36)
|
112 |
Blindleistungsgrenz-Angaben vertauscht ? (Qmin groesser Qmax)
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
116 |
Lastfluss-Ausgabe mit Grenzverletzungen
Bei spannungsgeregelten Einspeisungen wird zunächst eine Lösung gesucht, bei der
die Spannungen exakt eingehalten werden, die Blindleistungseinspeisungen aber außerhalb
der Leistungsgrenzen liegen können. Anschließend werden die Blindleistungseinspeisungen
auf den verletzten Grenzen festgehalten und eine neue Lastflusslösung gesucht. Hierbei
kann es geschehen, dass die Iteration nicht mehr konvergiert (vielleicht durch Blindleistungsmangel).
In diesem Fall wird mit der vorherigen Lösung weitergearbeitet. Dort werden die
Kirchoff'schen Gesetze zwar eingehalten, eine oder mehrere Blindleistungs-Einspeisungen
liegen aber außerhalb des technisch möglichen Bereichs.
Die gelieferte Lösung kann dazu benutzt werden die Größe des Blindleistungsdefizits
festzustellen.
|
117 |
zuviele Kuppelzweige zwischen Netzgruppen
Bei der Sekundär-Regelung müssen die Flüsse über die Verbindungszweige addiert werden.
Die dazu zur Verfügung stehenden Plätze sind begrenzt. Die maximale Anzahl dieser
Plätze nzomx beträgt das Doppelte der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nzomx = (nkmx*2).
|
121 |
Kupplung verbindet PV mit PV oder SL - oder 2 Spg-Knoten
Impedanzlose Zweige dürfen keine spannungsgeregelten Knoten verbinden. Hier wird
eine kleine Reaktanz (0.001 Ohm) eingesetzt.
Da impedanzlose Zweige von der Oberfläche durch Zusammenlegen der Knoten kaum noch
an das Lastfluss-Programm weitergereicht werden, sollte diese Meldung nur selten
auftauchen.
|
122 |
unsymmetrisches Betriebsmittel parallel zur Kupplung - geht nicht
Bei Netzwerkreduktion und bei der Berechnung kritischer Spannungen dürfen keine
übertragungsunsymmetrischen Längszweige (zum Beispiel Phasenschieber) direkt parallel
zu einem impedanzlosen Zweig geschaltet sein. Es macht allerdings auch keinen Sinn
Phasenschieber einfach kurz zu schließen.
|
124 |
Wirkfluss-Regelung durch diesen Transformator nicht moeglich
Der Transformator ist rein längsgeregelt oder wird bereits für Spannungsregelung
verwendet.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
|
125 |
zuviele Wirkfluss-Vorgaben
Die Anzahl von Wirkfluss-Regelungen über Transformatoren ist begrenzt. Die maximale
Anzahl dieser Regelungen nwfmx beträgt ein Zehntel der maximalen Knoten-Anzahl nkmx:
nwfmx = (nkmx/10).
|
126 |
Transformatorstufenstellung auf Grenze des Regelbereichs gesetzt
Bei einem Transformator mit Spannungs- oder Wirkfluss-Regelung wurde der Stufenbereich
überschritten. Der Transformator wird auf die verletzte Stufengrenze gesetzt. Die
Abweichung der gregelteten Größe von der Vorgabe ist größer, als bei einer bloßen
Rundung der Stufenstellung.
|
127 |
Transformatorstufenstellung ausserhalb des Regelbereichs
Diese Meldung kommt anstatt der Meldung 126, wenn über die Steuerdaten die Rundung
der Transformatorstufen testweise abgeschaltet ist. Bei einem Transformator mit
Spannungs- oder Wirkfluss-Regelung wurde der Stufenbereich überschritten. Hier bleibt
die Stufe auf dem Wert außerhalb des Stellbereichs.
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128 |
Lastfluss konvergiert nicht - es wird eine Naeherungsloesung gel.
Die Lastfluss-Iteration konvergiert nicht, wenn das Lastfluss-Problem keine Lösung
hat oder die Lösung nicht gefunden wird, da die Startwerte zu weit von der Lösung
weg liegen. Ein Divergieren der Iteration wird durch eine Verkleinerung der Iteratons-Schrittweite
vermieden. Das Ergebnis ist eine Näherungslösung bei der die Kirchhoff'schen Gesetze
nicht eingehalten werden. Aus dieser Näherungslösung können aber Rückschlüsse auf
den Grund der Nichtkonvergenz gezogen werden. Prüfen Sie hierzu die Umgebung der
Knoten mit die größten Abweichungen (Tabelle "Ergebnisknoten" Spalten P/Q-".. mismatch"
unter "Abweichungen"). Vielleicht befindet sich dort ein Betriebsmittel mit falschen
Daten. Gebiete mit lokalem Mangel an induktiver Blindleistung liegen dort, wo die
Knotenspannungen sehr niedrig sind (in Tabelle "Ergebnisknoten" nach "U/Un" sortieren).
Schauen Sie in den nicht konvergenten Fällen auch die "Iterationsinformation" an.
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129 |
Widerspruch zur Wirkfluss-Vorgabe ueber parallelen Transformator
Diese Meldung erfolgt bei folgenden Konstellationen:
- ein Zwei- und ein Dreiwicklungstransformator sollen gemeinsam einen Wirkfluss regeln
- die Regelrichtungen der Wirkflüsse widersprechen sich
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131 |
Lastfluss konvergiert nicht - Berechn. dieser Varianten unterbleibt
Bei Ausfallsimulation werden für Situationen, bei denen der Lastfluss nicht konvergiert,
keine Ergebnisse (der Näherungslösung) geliefert. Hier kann angenommen werden, dass
das Konvergenz-Problem durch den Ausfall verursacht wurde. Eine Suche nach einem
weiteren Grund erübrigt sich.
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132 |
keine Knoten-Leistungen zur Hochrechnung vorhanden
Diese Meldung tritt unter INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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133 |
keine gueltigen Kurzschluss/Anlauf-Varianten vorhanden
Dieses Problem (keine Motorstart-Situation) sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche
abgefangen werden.
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135 |
keine Kurzschluss-Daten vorhanden
Meldung aus dem Berechnungsverfahren "Motorstart".
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
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137 |
Vorgabe-Wert der Summenaustauschleistung wird nicht eingehalten
Dies ist eine abschließende Fehlermeldung am Ende der Lastfluss-Berechnung. Da die
Vorgaben der Sekundär-Regelung wesentlich für die Berechnung sind, wird eine Verletzung
der Vorgaben auch dann als Fehler gewertet, wenn alle anderen Bedingungen eingehalten
werden.
Den Grund für die Verletzung der Vorgaben der Sekundär-Regelung kann in der "Iterations-Information"
gefunden werden (meist ist die Wirkleistungsregelung des betreffenden Regelgebiets
an ihre Grenzen gelaufen).
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140 |
Kurzschluss-Teil der Reduktion wegen unvollst. KS-Wert abgeschaltet
Es werden keine Ersatzdaten für die Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung berechnet,
da das Netz kein oder nur unvollständige Kurzschluss-daten enthält. In diesem Fall
können auch keine Ersatzdaen für die normale Kurzschluss-Rechnung geliefert werden.
Die INTEGRAL-Oberfläche verweigert die Netzwerkredukton vollständig, wenn über die
Steuerdaten die Reduktion der Kurzschluss-Daten angefordert ist.
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147 |
mehrdeutige Zuordnung der Flussmessung zum Zweig
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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148 |
keine Zuordnung der Flussmessung zum Zweig
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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149 |
mehrfache Zuordnung einer Flussmessung zu diesem Zweig
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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151 |
Einsp./Last-Messungen an diesem Knoten werden ignoriert
Meldung aus der Zustandsestimation:
Am Knoten sind nicht alle Einspeisungungen und Lasten gemessen. Dadurch haben diese
Messungen keinen Einfluss auf die Knotenbilanz und werden während der Estimation
ignoriert. Am Ende bestimmen diese Messungen den estimierten Wert des gemessenen
Querzweigs vollständig.
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152 |
keine Spannungsmessung im Netz - Generierung einer Hilfsmessung
Meldung aus der Zustandsestimation:
Es befindet sich überhaupt keine Spannungsmessung im Netz. Hilfsweise wird eine
Spannungsmessung am Slackknoten mit der Nennspannnung als Messwert eingesetzt. Das
Spannungsniveau des Ergebnisses ist willkürlich.
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154 |
Auftrennung der Mess-Topologie - keine Estimation moeglich
Ehemalige Meldung aus der Zustandsestimation:
Diese Meldung tritt nicht mehr auf. Bei Auftrennung der Mess-Topologie wird durch
eine Pseudomessung dafür gesorgt, dass das Estimations-Problem lösbar bleibt.
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156 |
zuviele Messungen oder Netz zu stark vermascht
Die Funktionalmatrix wird schwachbesetzt gespeichert. Durch einen großen Vermaschungsgrad
kann es zur Überschreitung der Auslegungsgrenze kommen. Diese Auslegungsgrenze nhamx
orientiert sich an der maximalen Knotenanzahl nkmx:
nhamx = (nkmx*30).
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157 |
Strom-Betrag negativ oder Spannungs-Betrag null - grober Messfehler
Meldung aus der Zustandsestimation:
Diese grob falschen Messungen werden ignoriert (mit Warnungs-Meldung).
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158 |
keine Konvergenz der Iteration - Ergebnis eventuell unbrauchbar
Meldung aus der Zustandsestimation:
Die Iteration bei der Zustandsestimation ist nicht konvergent. Fehler oder Warnung,
bitte ergänzenden Text beachten.
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169 |
C = 0.0 bei langer Leitung - eingesetzt wird C = 0.001 mikro-Farad
Bei lange Leitungen (ab Länge 200 km) kann die Kapazität nicht vernachlässigt werden.
Die Sonderbehandlung der langen Leitungen (Wellengleichung) benötigt eine Kapazität,
deshalb wird hier ein Wert von 0.001 mikro-Farad eingesetzt.
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172 |
keine p-Regelung in Netzgruppe - Einhaltung Zonen-Austausch nicht
moeglich
Die Netzgruppe, die Regelzone bzw. der Regelblock enthält keinerlei Einspeisungen
mit Wirkleistungs-Regelung. Der vorgegebenen Wirkleistungssaldo kann nict eingehalten
werden (Warnung).
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173 |
P-Regelung am Anschlag - Slack-Einspeisung uebernimmt Rest
Die Möglichkeiten der Wirkleistungsregelung im Gesamtnetz sind erschöpft. Die restliche
Wirkleistung wird durch die Slackeinspeisung ausbilanziert um ein interpretierbares
Ergebnis zu liefern. Das Ergebnis wird als fehlerhaft gekennzeichnet. Die Kirchhoffschen
Gesetze aber trotzdem sind erfüllt.
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174 |
Wert der Wirk-Einspeisung liegt ausserhalb der Grenzen
Der Arbeitspunkt einer Einspeisung P0 liegt bereits bei der Eingabe außerhalb der
Leistungsgrenzen. (Warnung)
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176 |
P-Regelung im Teilnetz am Anschlag - wird spannungslos
Die Möglichkeiten der Wirkleistungsregelung in einem elktrischen Teilnetz sind erschöpft.
Das Teilnetz wird spannungslos.
Bei Ausfallrechnung geschieht dies auch beim Hauptnetz. Es wird dann keine unreale
Lösung zur Fehlersuche geliefert, da das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit durch
den Ausfall verursacht wurde.
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177 |
eine Last ohne PQ-Anteil darf nicht modifiziert werden
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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178 |
Sk" passt nicht zu Last-/Einspeisungswerten
Meldung bei Motorstart:
Die Anfangskurzschlussleistung einer Einspeisung sollte wesentlich grösser als die
aktuelle Betriebsleistung sein!
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179 |
Blindleistung an Grenze - Umwandlung von PV nach PQ
Die bei Spannungsregelung errechnete Blindleistung liegt außerhalb der Leistungsgrenzen.
Die Blindleistung wird auf der verletzten Grenze festgehalten und die Spannungsreglung
dieser Einspeisung wird abgeschaltet.
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180 |
Spannung an Grenze - Umwandlung von PQ nach PV
An dem betroffenen Knoten hat sich eine Spannung außerhalb der Grenzen eingestellt.
Eine Einspeisung mit Spannungsregelung in Wartestellung aktiviert. Die Sollspannung
der Spannungsregelung wird auf die verletzte Spannungsgrenze eingestellt.
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181 |
Wirkleistung an Grenze - wird auf Grenze festgehalten
Die Leistung der Wirkleistungs-Regelung verletzt die Leistungsgrenzen. Die Wirkleistung
wird auf der verletzten Grenze festgehalten.
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183 |
Untergrenze hoeher als Obergrenze (fehlender Eintrag = 0.0)
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL-Oberfläche abgefangen werden.
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184 |
Multiplikationsfaktor f. Q ueber cos(Phi) und Q-Variable, geht
nicht
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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186 |
von OPF gelieferte Groesse liegt ausserhalb ihrer Grenzen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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187 |
OPF mit Fehler abgebrochen !
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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191 |
X und C einer einseitig abgeschalteten Leitung falsch
Bei einer einseitig abgeschalteten Leitung ist die Summe aus Längs- und halben Quer-Leitwert
gleich null (unwahrscheinlicher Fehler).
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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195 |
Mess-Werte ungleich 0.0 bei abgeschaltetem Betriebsmittel
Meldung aus der Zustandsestimation:
Diese grob falschen Messungen werden ignoriert (mit Warnungs-Meldung).
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197 |
keine Knoten zur Reduktion definiert - nichts wird reduziert
Dieses Problem wird bereits durch die INTEGRAL-Oberfläche abgefangen.
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199 |
Kurzschluss- bzw. Anlauf-Knoten ist spannungslos
Meldung bei Motorstart:
Dieses Problem wird bereits durch die INTEGRAL-Oberfläche abgefangen.
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201 |
es ist nur eine Einspeisung als Q- oder V-Variable am Knoten erlaubt
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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202 |
es sind keine gueltigen OPF-Variablen definiert - Abbruch
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
203 |
es sind keine gueltigen OPF-Nebenbedingungen definiert - Abbruch
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
208 |
Unterschiede der Verlustzuordnung auf parallelen Zweige w.ignoriert
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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209 |
am Rand-Knoten ist genau ein Netzelement von Typ Boundary-Injektion
erforderlich
Fehler-Meldung bei der Neuberechnung der Ersatznetzflüsse:
Bei der Neuberechnung der Ersatznetzflüsse müssen an beiden Enden eines Ersatzlängszweigs
Randnetzeinspeisungen vorhanden sein, welche den Fluss über den Ersatzlängszweig
einspeisen bzw. aufnehmen.
Warnung bei Zustandsestimation.
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210 |
Pseudomessung schliesst Messtopologie
Meldung aus der Zustandsestimation:
Die Zustandsestimation hat keine Lösung, wenn die Messtopologie nicht vollständig
geschlossen ist. Hier wurden als Hilfsmaßnahme künstliche Flussmessungen mit dem
Messwert 0.0 eingebaut. Das Estimations-Problem wird dadurch lösbar. Die Ergebnisse
in der Nähe der Pseudomessung entsprechen nicht der Realität (sind falsch)!
Das Ergebnis ist für weitere Untersuchungen (zum Beispiel n-1-Untersuchugen) verwendbar,
wenn die Pseudomessungen weit vom untersuchten Bereich entfernt liegen. Besser ist
es allerdings in deisen Fällen die Pseudomessungen an sinnvollen Stellen mit realistischen
Werten selbst zu setzen.
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211 |
Spg-Messung wird bei Pruefung der Messtopologie ignoriert
Meldung aus der Zustandsestimation:
Die Spannungsmessung am Nachbarknoten eines elektrisch kurzen Zweiges kann nicht
verwendet werden.
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213 |
nur Check auf numerische Probleme - Ergebnis ungueltig
Meldung aus der Zustandsestimation:
Über die Steuerdaten wurden die Sigmas und/oder die Zweigimpedanzen alle gleich
gesetzt um den Grund für numerische Probleme zufinden. Die Ergebnisse sind ungültig.
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214 |
Cosinus-Phi-Korrektur - es ergibt sich negative Einstellspannung
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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215 |
Cosinus-Phi-Korrektur - Einstellspannung ungewoehnlich
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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216 |
Cosinus-Phi-Korrektur Wirkfluss-Richtung passt nicht zu cos(phi0)
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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217 |
nicht unterstuetzte Trafo-Stufung
Der Konstellation der Trafo-Stufung ist im Lastfluss nicht programmiert.
Die INTEGRAL-Oberfläche erlaubt komplexere Modellierungen, als hier berechnet werden
können.
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218 |
Trafostufung ohne Bereich ?
Die Angabe der Zusatzspannungen fehlt.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
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219 |
Ersatz-Quer- und Ersatzlaengs-Zweige duerfen nicht ausfallen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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221 |
unsymmmetrisches Ersatz-Element u. Uebersetzungsverhaeltnis ungleich
Nennsp.-Verhaeltnis
Bei übertragungsunsymmetrischen Ersatzlängszweigen ist kein Übersetzungsverhältnis
erlaubt, welches vom Verhältnis der Netznennspannungen abweicht.
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222 |
Zusatzspannungen min/max arbeiten gegeneinander
Die Zusatzspannungen des Transformators haben identisches Vorzeichen.
Dieses Problem sollte bereits von der INTEGRAL7-Oberfläche abgefangen werden.
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223 |
Grenzkorrektur der Blindleistung bei umgewandelter PV-Einspeisung
Die Blindleistungsgrenzen sind hier von der Wirkleistung abhängig. Die Wirkleistung
hat sich aufgrund der Wirkleistungsregelung geändert. Damit werden auch die auf
die Grenzen gesetzten Blindleistungswerten korrigiert.
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224 |
Lastabwurf zum Erreichen von Konvergenz
Meldung bei Zuverlässigkeitsberechnung.
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225 |
Ausschaltung Einspeisung wegen Slackbilanzierung
Meldung bei Zuverlässigkeitsberechnung.
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231 |
maximal zulaessige Erregung am Transformator ist ueberschritten
Die errechnete Spannung am Trafo ist öher als die für diese Stufenstellung zulässige
Spannung.
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232 |
Vorgabe der Zonenaustauschleistung in Netzgruppe des Slacks ignoriert
Die Vorgaben der Netzgruppen/Regelzonen/Regelblock-Salden sind redundant. Willkürlich
wird die Sekundär-Regelung im Bereich des Slacks abgeschaltet. Wenn die Zonenaustauschleistungen
konsitent sind, wird sich trotzdem die vorgegebene Zonenaustauschleistung einstellen.
|
233 |
Achtung Testmodus: keine Rundung der Trafostufenstellungen
Warnung, da die dadurch Ergebnisse unrealistisch sind.
(Durch diesen Test kann festgestellt werden, ob die Zielvorgaben an den Transformatoren
exakt eingehalten werden können.)
Bei Motor-Anlauf-Rechnung wird die Rundung immer eingeschaltet.
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234 |
Einhaltung "Fluss ins Restnetz" nicht moeglich (Slack-Einspeisung)
Hier ist die Neuberechnung der Ersatznetzflüsse nicht möglich, da die Randnetzeinspeisung
als Slackeinspeisung dient.
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235 |
Definition dieser Einspeisung als Slack-Einspeisung
Diese Einspeisung wird als Slack-Einspeisung definiert.
|
236 |
einige oder alle Knoten sind keiner Netzgruppe zugeordnet
Sammelmeldung, wenn die Netzgruppen-Zuordnung der Knoten ganz oder teilweise fehlt.
Falls die Zuordnung zu einer Netzgruppe für die Berechnung unbedingt erforderlich
ist (bei Sekundär-Regelung) wird das Problem bereits in der Oberfläche abgefangen.
|
237 |
Achtung Netzauftrennung (spannungsloses Teilnetz)
Ein abgetrenntes elektrisches Teilnetz hat keine Wirk- und Blindleistungs-Regelung
und wird deshalb spannungslos.
|
238 |
Randknoten gehoert zur Netzgruppe mit Sekundaerregelung
Problem, wenn bei der Neuberechnung der Ersatznetzflüsse für die Netzgruppe der
Randnetzeinspeisung eine Sekundär-Regelung vereinbart ist und Ersatzlängszweige
die Netzgruppengrenzen überschreiten.
|
239 |
Leistungsdefizit in einen nur ueber Ersatzlaengszweige verbundenen
Teilnetz
Fehlermeldung bei Neuberechnung der Ersatznetzflüsse:
Der Nachbarknoten einer Randnetzeinspeisung liegt in einem Teilnetz, das durch die
verfahrensbedingte Abschaltung der Ersatzlängszweige spannungslos geworden ist.
Die Neuberechnung der Ersatznetzflüsse kann nicht durchgeführt werden.
|
240 |
Eingabe-Variante und Ausgabe-Variante sind identisch !
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
241 |
Knoten ist keiner Netzgruppe zugeordnet
Meldung einzelner Knoten ohne Netzgruppenzuordnung. Diese Meldung tritt nur dann
auf, wenn andere Knoten ein Netzgruppenzuordnung besitzen.
Falls die Zuordnung zu einer Netzgruppe für die Berechnung unbedingt erforderlich
ist (bei Sekundär-Regelung) wird das Problem bereits in der Oberfläche abgefangen.
|
242 |
Laengsfilter mit Leitwert=0.0 - geht nicht
Ein Längsfilter hat die Impedanz unendlich. Längsfilter werden bei Oberschwingsberechnungen
etc. benötigt. Sie werden aber auch bei Lastflussberechnung berücksichtigt. Ein
Längsfilter mit der Impedanz unendlich entspricht einer Abschaltung der betreffenden
Leitung (bzw. des Transformators).
|
243 |
Netzelement ist bereits ausgefallen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
244 |
Ausfall eines abgeschalteten Netzelements
Die Ausfallsimulation eines abgeschalteten Zweiges ist ohne Auswirkung, wird aber
trotzdem durchgeführt.
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245 |
Schaltzustands-Aenderung eines ausgefallenen Netzelements
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
246 |
ermittelte Sollspannung verletzt Spannungsgrenzen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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247 |
keine Ganglinien zu Einsp./Last/ZA zugeordnet
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
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248 |
Ganglinien-Rechnung bereits im Grundfall
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf.
|
249 |
Streckenlast ohne Zuordnung zu Stromkreisabschnitt
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf (Modelländerung).
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250 |
als Streckenlasten sind nur Impedanzlasten (xup=2.0) zugelassen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf (Modelländerung).
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251 |
Streckenlast geht nicht bei impedanzlosen Zweigen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf (Modelländerung).
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252 |
Kurzschluss-Daten nicht vorhanden, unvollstaendig oder falsch
Fehlende oder falsche Kurzschluss-Daten. Falsche Kurzschluss-Daten sollten bereits
durch die INTEGRAL-Oberfläche abgefangen werden. Bei Netzwerkreduktion führen fehlende
oder falsche Kurzschluss-Daten dazu, dass die Ersatzdaten für die Lastfluss-Kurzschluss-Überlagerung
nicht berechnet werden können. Dies ist allerdings relativ bedeutungslos, da in
diesem Fall auch die Reduktion für die normalen Kurzschluss-daten nicht durchgeführt
werden kann.
|
253 |
Regelzone enthaelt keine Netzgruppen, Saldo-Vorgabe nicht moeglich
Die Sekundär-Regelung der Regelzone wird durch die wirkleistungsregelnden Einspeisungen
der Netzgruppen der Regelzone durchgeführt. Sind keine Netzgruppen in der Regelzone,
so sind auch keine Einspeisungen für die Sekundär-Regelung vorhanden.
Die Salden-Vorgabe der betreffenden Regelzone wird ignoriert.
|
254 |
Regelblock enthaelt keine Regelzonen, Saldo-Vorgabe nicht moeglich
Die Sekundär-Regelung des Regelblocks wird durch die wirkleistungsregelnden Einspeisungen
der in den enthaltenen Regelzonen enthaltenen Netzgruppen durchgeführt. Sind keine
Regelzonen im Regelblock, so sind auch keine Einspeisungen für die Sekundär-Regelung
vorhanden.
Die Salden-Vorgabe des betreffenden Regelblocks wird ignoriert.
|
255 |
Regelzonen-Leistung ist ungleich der Summe der Netzgruppen-Salden
Die Differenz aus dem Regelzonen-Saldo und der Summe der Netzgruppen-Salden wird
auf die Netzgruppen mit Ausgleichsfaktor aufgeteilt. Sind keine Ausgleichsfaktoren
angegeben erfolgt die Aufteilung gleichmässig auf alle beteiligten Netzgruppen.
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256 |
Regelblock-Leistung ist ungleich der Summe der Regelzonen-Salden
Die Differenz aus dem Regelblock-Saldo und der Summe der Regelzonen-Salden wird
auf die Regelzonen mit Ausgleichsfaktor aufgeteilt. Sind keine Ausgleichsfaktoren
angegeben erfolgt die Aufteilung gleichmässig auf alle beteiligten Regelzonen.
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257 |
die Summe der Regelblock-Leistungen im Gesamtnetz ist ungleich
null
Die Summe der Regelblock-Salden ist nicht null. Der Rest wird auf die Regelblöcke
mit Ausgleichsfaktor aufgeteilt. Sind keine Ausgleichsfaktoren angegeben erfolgt
die Aufteilung gleichmässig auf alle beteiligten Regelblöcke.
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258 |
Spannungshaltung an unterschiedlichen Knoten bei parallelen Trafos
Parallele spannungsregelnde Transformatoren werden bei der Lastfluss wie ein einziges
Element behandelt und müssen daher auf den selben Knoten regeln. Die Parallelschaltung
kann auch über das Zusammenlegen der Anschlussknoten durch impedanzlose Zweige erfolgen.
Diese Meldungen treten immer paarweise auf, damit alle beteiligten Transformatoren
über die Maske zugreifbar sind.
|
259 |
Faktoren-Summe bzw. Lastsumme bei Prognose-Vorgabe gleich null
Bei der Vorgabe einer Prognose-Leistung an Querzweige mit einem gemeinsamen Multiplikationsfaktor
ergibt sich die Summe der Verteil-Faktoren zu null. Sind keine Verteil-Faktoren
explizit vorgegeben, wird der aktuelle Wert des Querzweigs als Verteil-Faktor benutzt.
Die Vorgabe wird ignoriert.
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261 |
KW-Leistung zur Regelung freigegeben
Einspeisung beteiligt sich an der Wirkleistungs-Regelung nach Rang, ohne direkt
auf Ober- der Untergrenze gesetzt zu werden.
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262 |
KW-Leistung zum Ausgleich des Wirkleistungs-Defizits auf Obergrenze
gesetzt
Einspeisung beteiligt sich an der Wirkleistungs-Regelung nach Rang und wird direkt
voll hochgefahren (auf Obergrenze).
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263 |
KW-Leistung zum Ausgleich des Wirkl.-Ueberschusses auf Untergrenze
gesetzt
Einspeisung beteiligt sich an der Wirkleistungs-Regelung nach Rang und wird auf
die Untergrenze herunter gefahren.
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264 |
Messung bei Kompensationsdrossel bzw. Sternp.-Bildner ignoriert
Meldung aus Zustandestimation:
Flussmessungen bei Kompensationsdrosseln und Sternpunktbildnern werden ignoriert.
Hier gilt die Impedanz als genau bekannt eine Messung kann icht verarbeitet werden.
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265 |
Spannungs-Betrag ungewoehnlich niedrig bzw. hoch - grober Messfehler
Meldung aus Zustandestimation:
Die betreffende Spannungsmessung wird ignoriert.
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266 |
Pseudomessung, damit Knotenspannung im realistischen Bereich
Meldung aus Zustandestimation:
Während der Estimations-Iteration sackt eine Knoten-Spannung zu stark ab oder steigt
zu stark an. Es wird eine Pseudo-Spannungs-Messung eingeführt.
|
267 |
kleineres Sigma, damit Knotenspannung im realistischen Bereich
Meldung aus Zustandestimation:
Während der Estimations-Iteration sackt eine Knoten-Spannung zu stark ab oder steigt
zu stark an. An dem betreffenden Knoten existiert bereits eine Spannungs-Messung.
Deren Sigma wird nun verkleinert, damit der Einfluss dieser Messung auf das Ergebnis
wächst.
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268 |
Spezial-Trafos mit Stufenstellungs-Regelung duerfen nicht parallel
sein
Spezial-Transformatoren (Typ Meeden bzw. Typ Helmstedt) dürfen nicht direkt parallel
geschaltet sein, wenn sie wirkfluss- oder spannungsregelnd sind.
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269 |
Rücknahme der PV-PQ-Umwandlung, Blindleistungsgrenzen verletzt
Durch die Abschaltung der Spannungsregelung und das Setzen der beroffenen Einspeisungen
auf die verletzte Blindleistungsgrenze konvergiert der Lastfluss nicht mehr. Die
Spannungsregelungen werden wieder aktiviert. Die Einspeisungen liegen dadurch ausserhalb
ihrer Blindleistungsgrenzen. Das Ergebnis verletzt technische Grenzen und ist deshalb
nicht realistisch.
Durch das Runden der Transformator-Stufenstellungen die damit verbundene Abschaltung
der Spannungsregelung der Transformatoren kann es sein, dass die Begrenzung der
Einspeise-Regelung nun wieder funktioniert. Danach sind die Bindleistungseinspeisungen
wieder innerhalb der Grenzen. Trotzdem wurden die Vorgaben an den Lastfluss nicht
eingehalten. Zurzeit der Rundung der Transformatorstufen waren die Einspeisungen
eventuell noch weit ausserhalb der Grenzen, dadurch stellten sich unpassende Stufenstellungen
ein. Damit hat diese abschliessende Fehlermeldung auch hier ihre Berechtigung.
|
270 |
Blindleistungsgrenzen der Slackeinspeisung verletzt
Aus programmtechnischen Gründen lässt sich die Regelung der Blindleistungseinspeisung
des Slacks nicht abschalten. Bitte wählen Sie als Slack eine Einspeisung mit weiten
Blindleistungsgrenzen (die Einspeisung mit der höchsten Einspeisepriorität wird
zum Slack).
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271 |
SS-Knoten kommt mehrmals in red. Stromkreis vor - Behandlung wie
AK-Knoten
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf (Modelländerung).
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272 |
an red. AK-Knoten sind unterschiedliche Stromkreise angeschlossen
Diese Meldung tritt bei INTEGRAL7 nicht mehr auf (Modelländerung).
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273 |
Knoten liegt im falschen Netz (AC-DC)
Hier gibt es eine direkte Verbindung zwischen Gleichstrom und Drehstromnetz (unter
der Umgehung der HGÜ-Köpfe). Dies kann nur durch eine Programmfehler geschehen.
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274 |
QU-Kurven Id-Folge falsch
Unerwarteter Programm-Fehler, sollte nicht auftreten.
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275 |
QU-Kurven x-Koordinaten-Folge nicht sortiert
Unerwarteter Programm-Fehler, sollte nicht auftreten.
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276 |
Trafo3W nicht an 3 unterschiedlichen Knoten angeschlossen
Dieser Fall ist im Programm nicht programmiert. Ein Dreiwicklungstransformator muss
immer an drei unterschiedlichen Knoten angeschlossen sein.
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277 |
alle P-Reg. in der Netzgruppe werden zur Bilanzierung verwendet - keine ZA-Reg.
moeglich
Die Sekundär-Regelung der betreffenden Netzgruppe wird abgeschaltet.
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278 |
alle P-Reg. in der Netzgruppe sind spannungslos - keine ZA-Reg.
moeglich
Die Sekundär-Regelung der betreffenden Netzgruppe wird abgeschaltet.
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280 |
HGUeStation ungeignet zur Bilanzierung, da Gegenstation im selben
Teilnetz
Die Bilanzierung eines Drehstromnetzes kann auch durch einen HGÜ-Kopf erfolgen (normal
bei Offshore-Netzen). Dies funktioniert allerdings nur wenn die HGÜ auch in ein
anderes elektrisches Drehstromnetz führt.
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281 |
Lastfluss-Problem ist nicht loesbar
Der Grund liegt vermutlich in widersprüchlichen Vorgaben. Bitte betrachten Sie die
Umgebung der gemeldeten Koten (max. 100).
|
282 |
absichtlicher Iterations-Abbruch auf Anwender-Wunsch oder wegen
Endlos-Schleife
Über das Steuerdatum
"/Netzberechnung/Lastfluss/Test: Iterations-Abbruch nach" kann die Lastfluss-Iteration
an beliebiger Stelle abgebrochen werden, um danach das Zwischen-Ergebnis zu analysieren
(zwecks Problem-Findung). In meisten Fällen ist dann der Lastfluss noch nicht gelöst
- deshalb diese Fehlermeldung. Der Vorgabewert der maximalen Iterationsschritte
ist 999. Hierüber kann dann auch ein Abbruch einer (nicht vorhergesehenen) "Endlos-Schleife"
während der Lastfluss-Iteration erfolgen.
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283 |
gemeinsame Stromkompoundierung bei parallelen Transformatoren
ist nicht moeglich
Die gemeinsame Stromkompoundierung bei parallelen Transformatoren ist (noch) nicht
programmiert. Parallele Stromkompoundierungs-Transformatoren kommen in der Praxis
nicht vor.
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284 |
der Wirkfluss über den Dreiwicklungs-Transformator ist unabhängig von der Stufungenstellung
Für die Wirkfluss-Regelung über einen Dreiwicklungs-Transformator wurde ein Weg
gewählt, der nicht über die gestufte Seite läuft. Damit ist der Wirkfluss nicht
durch die Stufenstelung beeinflussbar.
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285 |
Null im Sternzweig des Dreiwicklungs-Transformators - es wird eine kleine Impedanz eingesetzt
Im Jahr 2013 wurde die interne Nachbildung der Dreiwicklungs-Transformatoren von
Dreiecks- nach Stern-Modell umgebaut. Spezielle Dreiwicklungs-Transformatoren aus
Industrienetzen, welche eigentlich aus zwei unabhängigen Zweiwicklungs-Transformatoren
bestehen, können nun nicht mehr exakt nachgebildet werden. Bei einem der Sternzweige
(meist Primär-Seite) ergibt sich eine Impedanz zu null. Der Dreiwicklungs-Transformator
entspricht dann mehr einem "V" als einem Stern. Um das Stern-Modell beibehalten
zu können wird eine kleine Impedanz eingesetzt.
|
286 |
instabile Lastfluss-Lösung
Die gefundene Lastfluss-Lösung ist zwar mathematisch richtig, aber technisch unrealistisch.
Diese Art von Lösungen enthält Knoten an denen bei Erhöhung der induktiven Blindlast
die Spannung steigt. Dies ist ein instabiler Netzzustand.
Bei testweiser Abschaltung der Rundung von Transformatorstufenstellungen fuktioniert
der Test auf instabile Lastfluss-Lösung nicht.
Die Ausgabe der dU/dQ-Werte in der Tabelle der Ergebnis-Knoten kann auch zur Beurteilung
der Spannungssteifigkeit eines Knoten dienen (betragsmäßig kleinere dU/dQ-Werte
sind spannungssteifer). Der Test auf instabile Lastfluss-Lösung wird über die Steuerdaten aktiviert.
Weitere Informationen über instabile Lösungen finden Sie
hier.
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287
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die neue Art der Funktional-Matrix ist bei Netzwerkreduktion noch
nicht realisiert - bitte hierbei nicht verwenden
Zurzeit ist für die neue Art der Funktional-Matrix keine für die Reduktion passende
Organisation der Admittanz-Matrix implementiert. Das Programm kommt aber ohne neue
Art der Funktional-Matrix aus.
In der letzten Version war bei Remote-PV die Verwendung der neue Art der Funktional-Matrix
notwendig. Dies ist nun nicht mehr der Fall.
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288
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Fehler bei FM fuer IAEW
Fehlermeldung bei testweisen Schreiben und Lesen der Funktional-Matrix.
siehe Steuerdatum "/Netzberechnung/Lastfluss/Test: FM-Ausgabe-back" - Test der FM-Bereitstellung
- 0=kein Test, 1=Übertrag der bereit gestellten Matrix in den Lastfluss zur weiteren
Rechnung (ergibt Iterations-Probleme, wenn es nicht stimmt), n>1 Vergleich der bereit gestellten
Matrix mit dem Original ggf. bis zu n Fehlermeldungen.
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289
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falsche Werte bei SVC/STATCOM - bitte Plausibilitäts-Prüfung aktivieren
Die Plausibilitäts-Prüfung vor der Rechnung lässt sich über ein verstecktes Steuerdatum
deaktivieren. Entahlten SVC oder STATCOM schwere Datenfehler, kommt es zu dieser
Meldung. Ein explizit durchgeführte Plausibilitäts-Prüfung (gelbes Häkchen) liefert
in diesem Falll Details.
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290
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Spannungs-Regelung im Teilnetz am Anschlag - wird spannungslos
Meldung, wenn im Haupt- oder Teilnetz aller PV-Einspeisungen an ihre Grenze gelaufen
sind. Es liegt ein Blindleistungs-Defizit bzw. ein Blindleistungs-Überschuss vor.
Das Netz wird spannungslos. Das Hauptnetz wird nur in Ausfallsituationen spannungslos
geschaltet. Bei Grundlastflussrechnung übernimmt der Slack die Bilanzierung der
Blindleistung - siehe Meldung 291.
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291
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Spannungs-Regelung im Hauptnetz am Anschlag - Slack-Einspeisung
uebernimmt Rest
Im Hauptnetz liegt ein Blindleistungs-Defizit bzw. ein Blindleistungs-Überschuss
vor. Die Slack-Einspeisung übernimmt die Bilanzierung der Blindleistung ohne Rücksicht
auf ihre Grenzen. Geliefert wird dadurch ein Ergebnis, dass zwar interpretierbar
(zum Suchen der Ursache des Blindleistungs-Defizits) aber technisch nicht möglich
ist. Deshalb diese Fehlermeldung.
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292
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vom spannungsregelnden Trafo führt kein zulässiger Weg ..
Regelt ein Transformator die Spannung an einem entfernt liegenden Knoten, muss eine
Verbindung von den Transformator-Knoten zu dem geregelten Knoten bestehen. Diese
Verbindung darf nicht durch Knoten mit anderweitigen Spannungsregelungen unterbrochen
sein.
Diese Meldung tritt immer in Kombination mit der Meldung 294 auf. Aus der Meldung
292 heraus lässt sich der Tranformator anklicken. Aus der Meldung 294 heraus lässt
sich der spannungsgeregelte Knoten anklicken.
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293
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von der blindleistungsregelnden Einspeisung führt kein zulässiger
Weg ...
Regelt eine Einspeisung über die eingespeiste Blindleistung die Spannung an einem
entfernt liegenden Knoten, muss eine Verbindung von der Einspeisung zu dem geregelten
Knoten bestehen. Diese Verbindung darf nicht durch Knoten mit anderweitigen Spannungsregelungen
unterbrochen sein.
Diese Meldung tritt immer in Kombination mit der Meldung 294 auf. Aus der Meldung
293 heraus lässt sich die Einspeisung anklicken. Aus der Meldung 294 heraus lässt
sich der spannungsgeregelte Knoten anklicken.
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294
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... zum spannungsgeregelten Knoten (2 Meldungen für einen Fehler)
Zweite Meldung zur Meldung 292 bzw. 293. Zweck: In dieser Meldung lässt sich der geregelte Knoten anklicken bzw. anspringen.
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295
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Spannungsregelnder Trafo zwischen zwei Knoten mit Slack-/PV-/RPV-Spannung
An beiden Seiten des Transformator befinden sich Knoten mit spannungsregelnden Blindleistungs-Einspeisungen.
Das Verstellen der Transformatorstufenstellungen hat so gut wie keine Auswirkung
auf die Spannung.
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16.1.8 Abhilfe bei Konvergenzproblemen
16.1.8.1 Hintergrund der Konvergenzprobleme
Das Lastfluss-Problem ist durch die Vorgabe von Leistungen nichtlinear (die Leistungsflüsse
sind vom Spannungsquadrat abhängig). Es kann deshalb nur iterativ und nicht geschlossen
(wie zum Beispiel das Kurzschluss-Problem) gelöst werden.
In dem hier verwendeten Lösungsfahren nach Newton-Raphson werden die Lastfluss-Gleichungen
im jeweiligen Arbeitspunkt linearisiert (die erste Ableitung wird gebildet) und
dann die Nullstelle der linearen Funktion bestimmt. Man kann sich das so vorstellen,
als läge man eine Tangente an eine beliebig gebogene Kurve und bestimme dann den
Durchgang der Tangente durch die X-Achse (in der Hoffnung das dies in etwa auch
der Nulldurchgang der gebogenen Kurve ist). Das Verfahren fünktioniert umso besser
je näher man der Lösung ist. Es kann sein, dass die gebogene Kurve gar keinen Nulldurchgang
hat. Dann hat das Lastfluss-Problem keine Lösung und der Lasfluss konvergiert nicht.
In diesem Fall liefert das Programm das Minimum der Kurve und deklariert dies als
Näherungslösung (die Kirchhoff'schen Gesetze sind nicht erfüllt!).
Hintergrund dafür, dass es nicht unbedingt eine Lösung gibt, ist die Tatsache, dass
man nicht beliebig viel Leistung über einen Zweig transportieren kann. Der Leistungstransport
erzeugt einen Spannungsabfall über den Zweig. Dieser vermindert die Spannung am
Ende des Zweigs (Ausnahme Transport von kapazitiver Blindleistung). Da die Leistung
ein Produkt aus Spannung und Strom ist, ist nun ein höherer Strom notwendig. Dieser
erhöht nun wiederum den Spannungsabfall über die Leitung usw.. Wenn der Spannungsabfall
etwa die Größe der Spannung an Zweig-Ende erreicht hat, wird die mathematisch maximal
mögliche Leistung über den Zweig transportiert. Für die Anforderung eines höheren
Leistungstransports gibt es keine Lösung mehr. Technische Grenzen (maximal zulässige
Ströme, minimal zulässige Spannung) sind in diesem Fall schon weit überschritten.
Reale Netze liegen nicht in der Nähe der Konvergenzgrenze! Durch Eingabefehler,
beim Experimentieren in der Nähe der Konvergenzgrenze oder durch einen ungünstigen
Iterationsverlauf infolge schlechter Startwerte kann es aber trotzdem zur Nicht-Konvergenz
kommen. Im Folgenden geht es um das Finden von Eingabefehlern bzw. unerfüllbaren
Vorgaben, welche die Nicht-Konvergenz verursachen. Bei Experimenten in der Nähe
der Konvergenzgrenze weis man in der Regel wodurch die Nicht-Konvergenz ausgelöst
wird, weil man es selbst provoziert hat. Auf die Startwerte hat man als Anwender
keinen Einfluss. Die Eingabemöglichkeit über versteckte Steuerdaten ist nur zum
Experimentieren gedacht. Hier ist der Programmierer gefordert. Die Nicht-Konvergenz
kann natürlich auch durch einen bisher unentdeckten Programmfehler ausgelöst werden.
Dies besonders bei frisch programmierten Funktionalitäten wahrscheinlich (dann bitte FGH benachrichtigen).
Die Iterationsinformation ist so etwas wie das Herz der Lastfluss-Rechnung. Bei
konvergierenden Lastfluss-Berechnungen interessiert die Iterationsinformation normalerweise
garnicht. Erst bei Nichtkonvergenz wird zum Hilfsmittel bei der Findung der Ursache.
Mit etwas Erfahrung kann man aus dem Iterationsverlauf in manchen Fällen direkt
auf die Ursache schließen. Deshalb hier zunächst einige Erläuterungen zu dieser
oft wenig beachteten Ergebnistabelle.
Bild 16.5 Iterations-Information - Beispiel für einen gutmütigen Iterations-Verlauf
In Bild 16.5 ist ein gutmütiger Iterationsverlauf dargestellt. In nur 2 Schritten ist
die Lösung erreicht. Es handelt sich hierbei allerdings auch um ein Mini-Netz, wie
man an Hand der gemeldeten "konvergenten Knoten" sieht. UCTE-weite Netze konvergieren
bei einem glatten Iterationsverlauf aber auch innerhalb von etwa 7 Schritten. Als
konvergent gilt ein Knoten, wenn die Abweichung der aus den aktuellen Spannungen
berechneten Wirk- und Blindleistung von den Sollwerten ("Mismatch") kleiner als
die Iterationsschranke ist. Die Abweichungen werden quadriert, aufaddiert und durch
die Anzahl der Knoten im Netz dividiert. Anschließend wird aus diesem Wert die Wurzel
gezogen. Ergebnis ist die "mittlere Leistungsabweichung". Dieser Größe startet bei
recht großen Werten und nähert sich im Verlauf immer mehr dem Wert null. In der
Nähe der Lösung verbessert sich der Wert um mindestens 2 Zehnerpotenzen. Ein Verschlechterung
der "mittleren Leistungsabweichung" (d.h. eine Divergenz) wird vom Programm durch Verkürzung der Schrittweite
verhindert. Hier beim gutmütigen Iterationsverlauf ist die "Schrittweite" durchgehend
1.0. Die Schrittweite ist hier als Faktor zur Veränderung der Spannungen und sonstigen
Systemgrößen zu verstehen. Die "1.0" entspricht einer Verstellung bis zum Nulldurchgang
der Tangente (siehe oben).
Bild 16.6 Iterations-Information - Beispiel für eine Nicht-Konvergenz
Bild 16.6 ist das Gegenbeispiel zu Bild 16.5. Ab dem 2. Schritt kann eine weitere Verbessung
der "mittleren Leistungsabweichung" nur durch eine immer drastischer werdende Schrittweitenverkürzung
erreicht werden. Schließlich ist die Schrittweite so klein, dass die Änderungen
bei den Systemgrößen unbedeutend sind. Es tut sich nichts mehr. Die Lastfluss-Lösung
ist nicht konvergent. Es wird eine Näherungslösung geliefert.
Bild 16.7 Iterations-Information - Beispiel für einen schleppenden Iterations-Verlauf
Hier konvergiert de Lastfluss zwar, allerdings ist der Iteratonsverlauf schleppend.
Hier kann ein Problem versteckt sein, welches bei späterer Ausfallrechnung dann
doch zur Nichtkonvergenz führt.
Die Meldung "fragwürdiger Spannungsbetrag ..." verweist auf eine Sammelschiene,
in deren Nähe sich ein Problem befinden könnte. Über die beiliegenden Schaltflächen
lässt sich die Maske der Sammelschiene öffnen, bzw. wird die Sammelschiene in der
Grafik angesprungen (wenn sie dort vorhanden ist).
Hintergrund der Meldung ist eine Kontrolle bei der Korrektur der Knotenspannungen
während der Lastfluss-Iteration. Hierbei werden Verstellungen auf über 200% und
unter 20% der Nennspannung nicht zugelassen. Als Folge davon wird die Verstellung
aller Größen solange vermindert bis die Spannungsbeträge in dem hier zugelassenen
Bereich sind. Dies äußert sich im Beispiel durch die Schrittweite "0.5". D.h. die
Hälfte der Verstellung, welche im linearisierten Modell zur direkten Lösung führen
würde.
Hier kann es auch zur Meldung von unsinnigen negativen Spannungsbeträgen kommen.
Diese ergeben sich einfach aus einer Differenzbildung und werden natürlich nie eingestellt.
Zu große Verstellungen der Transformatorstufenstellungen werden hier auch abgefangen
und gemeldet. Die Grenze liegt hier beim 10 fachen des Regelbereichs.
Bild 16.8 Iterations-Information - Die Begrenzung der Blindleistung teilt die Lastfluss-Lösung
hier in 2 Teil-Lösungen
Oft besteht die Lastfluss-Lösung aus mehreren hintereinanderliegenden Teil-Lösungen.
Dazwischen erfolgen Begrenzungen von Wirk- und Blindleistungen, das Begrenzen oder
das Runden der Transformatorstufenstellungen usw.. Im Prinzip alle Funktionen/Aktionen,
die nicht stetig differenzierbar sind und deshalb keinen Platz in der Funktionalmatrix
haben. Tritt die Nichtkonvergenz bereits in einer der ersten Teil-Lösungen auf,
erschweren die nachfolgenden Teil-Lösungen die Problem-Analyse. In diesem Fall kann
man entweder Funktionen (PV-PQ-Umwandlung, das Runden der Transformatorstufenstellungen
usw.) über die Steuerdaten abschalten oder man bricht die Lastfluss-Iteration am
Ende der ersten nicht konvergenten Teil-Lösung ab. Hierzu dient das folgende Makro:
function iterations_abruch() {
Netz.setze_steuerdatum("/Netzberechnung/Lastfluss/Test: Iterations-Abbruch nach","nnn");
}
"nnn" steht hier für die Iterations-Schritt-Nummer des letzten Iterationschrittes
der ersten nicht konvergenten Teil-Lösung. Dadurch wird die Lastfluss-Iteration
nach diesem Schritt abgebrochen. Die Ergebnisse der ersten können analysiert werden
ohne dass nachfolgende Teil-Lösungen mit Folge-Problemen alles durcheinander bringen.
Bitte setzen Sie später "nnn" wieder auf "999", sonst werden dann auch normale Iterationen
abgebrochen.
16.1.8.3 Testweises Abschalten von Steuerdaten
Manchmal wird die Nicht-Konvergenz durch spezielle über die Steuerdaten abschaltbare
Funktionalitäten hervorgerufen. Konvergiert der Lastfluss nach dem testweisen Abschalten
der Funktionalität, wurde die vorherige Nichtkonvergenz durch zu dieser Funktionalität
gehörenden Objekten hervorgerufen. Zum Beispiel muss man, falls der Lastfluss nach
dem Abschalten der Spannungshaltung konvergiert, die Transformatoren mit Spannungsregelung
untersuchen. Bitte beachten Sie während des Test auch die Iterationsinformation.
Verbessert sich bei Nichtkonvergenz der Iterationsverlauf drastisch, hat man gerade
das erste von mehreren Problemen entdeckt.
Funktionalität |
Anmerkungen |
Primärregelung |
Konvergiert der Lastfluss nach Abschalten der Primärregelung, kann dies daran liegen,
dass vorher eine Einspeisung einen zu hohen Wirkleistungs-Anteil hatte. Eventuell
konnte die Wirkleistung dann nicht über die abgehende Zweige abtransportiert werden.
Prüfen Sie die vorherige Ergebnistabelle "Wirkleistungsregelung" bzw. die wirkleistungsregelnden
Einspeisungen im Allgeinen.
Dieser Test kann auch umgekehrt zum Erfolg führen. Konvergiert der Lastfluss nur
bei eingeschalteter Primäregelung, ist der Slack falsch gewählt oder die Bilanzierungs-Leistung
zu hoch.
Meist konvergiert der Lastfluss bei eingeschalter Primärregelung besser, dann die
Bilanzierungslestung auf viele Einspeisungen verteilt wird. |
Sekundärregelung
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Konvergiert der Lastfluss nach Abschalten der Sekundärregelung, erzeugen die Salden-Vorgaben
zu große Wirkleistungsflüsse. Dies kann daran liegen, dass die Salden-Vorgaben an
für sich zu groß sind oder dass diese auf zuwenige und schlecht angebundene einspeissungen
verteilt werden. Prüfen Sie die vorherige Ergebnistabelle "Wirkleistungsregelung".
Manchmal ist das Einschalten Sekundärregelung für die Konvergenz zwingend erforderlich.
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PV in PQ (Blindleistungsregelung)
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Probleme bei der Begrenzung der spannungsgeregelten Einspeisungen sind in der Iterations-Information
gut zu erkennen (dann erfolgt eine Rücknahme der Umwandlung mit Fehlermeldung am
Ende der Berechnung).
Die Abschaltung der PV-PQ-Umwandlung lohnt sich deshalb nur um den Iterationsverlauf
zu vereinfachen, damit man das eigentliche Problem besser erkennt.
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Blindleistungs-Grenz-Modell
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Die Modelle "Berechnung über interne Größen", "komplexes PQ-Diagramm", "Tab Hochspannung" und "minimaler Verschiebungsfaktor" sind neu.
Bei Verdacht auf Programmfehler kann man hier testweise alle Modelle abschalten (d. h. auf das einfache PQ-Rechteck/Trapez zurückschalten).
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Spannungshaltung
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Regeln Transformatoren auf elektrisch nahe Knoten, kann es zu einem gegenseitigen
Hochschaukeln der Regelung kommen. Hierbei wandert die Stufenstellung des einen
Transformators weit über die Obergrenze und die Stufenstellung des anderen Transformators
weit über die Untergrenze hinaus. Die Folge davon ist ein riesiger Blindleistungs-Kreisfluss.
Im Extremfall wird die Lastfluss-Iteration bereits direkt am Anfang abgebrochen.
Konvergiert der Lastfluss nach dem Abschalten dieser Funktionalität, liegt es an
Transformatoren mit Spannungsregelung - siehe Transformator-Regelungs-Probleme
erkennen
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Wirkflussvorgabe
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Auch hier ist ein Gegeneinander-Regeln von Transformatoren denkbar.
Konvergiert der Lastfluss nach dem Abschalten dieser Funktionalität, liegt es an
Transformatoren mit Wirkflussvorgabe - siehe Transformator-Regelungs-Probleme
erkennen
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Stromkompoundierung
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Hier besteht die Gefahr des Gegeneinander-Regelns weniger, da diese Transformatoren
meist nicht vermascht sind.
Konvergiert der Lastfluss nach dem Abschalten dieser recht neuen Funktionalität,
liegt wahrscheinlich ein bisher noch unbekannter Programmfehler vor. Bitte melden
Sie uns dann den Fehler - danke.
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"Extended Ward" - Querzweige
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Dies sind interne PV-Einspeisungen, welche hinter einer kleinen oder größeren Impedanz
sitzen. Im Prinzip ist auch hier ein Gegeneinander-Arbeiten der "Extended Ward"
- Querzweige untereinander oder gegen sonstigen PV-Einspeisungen denkbar. Wahrscheinlicher aber ist,
dass die Lastfluss-Lösung auf die "Extended Ward" - Querzweige angewiesen ist und
es durch Abschalten dieser Funktionalität nur schlimmer wird.
Man kann es aber trotzdem probieren.
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16.1.8.4 Große Abweichungen vom PQ-Sollwert suchen
Bei Nicht-Konvergenz sind die Kirchhoffschen Regeln nicht erfüllt. Deshalb kommt
es an den Knoten zu Abweichungen zwischen dem Ist- und Sollwert der Wirk- und Blindleistungen
("mismatch"). Oft befindet sich das die Nicht-Konvergenz auslösende Problem in der
Nähe der größten Abweichungen im Netz.
Bild 16.9 Ergebnistabelle Ergebnisknoten - Suchen nach den größten Abweichungen vom
PQ-Sollwert
Öffnen Sie die Ergebnistabelle "Ergebnisknoten". Sortieren Sie "P mismatch" bzw.
"Q mismatch" aufsteigend bzw. absteigend - manchmal muss man alle 4 Möglichkeiten
durchprobieren. Vielleicht fällt dabei eine besonders große Abweichung auf (wie
im Bild 16.9). Man kann die betreffende Zeile auch mit der "Alt"-Taste in die Grafik
ziehen. Dann wird dieser Knoten angesprungen. Untersuchen Sie dann die Umgebung
dieses Knotens auf Unstimmigkeiten. Im Beispiel von Bild 16.9 ist die Wirkleistung
des Asynchron-Motors um eine Zehner-Potenz zu hoch.
16.1.8.5 Starke Spannungseinbrüche suchen
Bei Nicht-Konvergenz kommt es oft zu starken Spannungseinbrüchen. Meist befindet sich das die Nicht-Konvergenz auslösende Problem in der
Nähe der niedrigsten Spannungen im Netz.
Bild 16.10 Ergebnistabelle Ergebnisknoten - Suchen nach starken Spannungseinbrüchen
Öffnen Sie die Ergebnistabelle "Ergebnisknoten". Sortieren Sie "U/Un" aufsteigend.
Spannungslose Knoten können Sie mit der Bedingung "> 0" ausblenden. Hier wurde das
selbe Beispiel wie in Bild 16.9 benutzt. Der Knoten des starke Spannungseinbruchs ist
derselbe Knoten wie der Knoten mit der größten Abweichung vom PQ-Sollwert. In der
Iterations-Information wird auf dieser Knoten mit der Meldung "fragwürdiger Spannungsbetrag
..." ebenfalls hingewiesen. Es ist allerdings nicht immer der Fall, dass sich alle
Hinweise so auf einen einzigen Knoten konzentrieren. Manchmal zeigen die Hinweise
auf völlig "unschuldige" Knoten. Das Problem ist aber meist nicht (elektrisch) weit
davon entfernt.
16.1.8.6 Riesige Flusswerte suchen
Bild 16.11 Ergebnistabelle Flüsse (3-phasig) - Riesige Flusswerte
Öffnen Sie die Ergebnistabelle "Flüsse (3-phasig)". Sortieren Sie "Q" ab- oder aufsteigend.
Unnatürlich hohe Flusswerte, wie im Beispiel Blindflüsse im 3-stelligen Gvar-Bereich
sind verdächtig. Eventuell lohnt es sich auch die "P"-Spalte nach zu großen Wirkflüssen
zu durch suchen (besonders, wenn stark ausgeregelte Phasenschieber-Transformatoren
(PST's) im Netz sind.
16.1.8.7 Probleme nach PV/PQ-Umwandlung analysieren
Am Anfang der der Lastfluss-Iteration wird die Blindleistung von PV-Einspeisungen
als unbegrenzt angenommen (zumindest während der ersten Teil-Lösung). Im Anschluss
erfolgt dann eine Begrenzung derjenigen Einspeisung, die über ihre Grenzen geregelt
wurden. Danach kann es sein, das nun der Lastfluss nicht mehr konvergiert, weil
irgendwo lokal zu wenige spannungsregelnde Einspeisungen aktiv sind. Als Notlösung
wird die PV/PQ-Umwandlung wieder zurück genommen. Die Lastfluss-Lösung gilt nun
aber als fehlerhaft, da Blindleistungs-Grenzen verletzt sind.
...
Bild 16.12 Nach der Begrenzung von Blindleistungseinspeisungen konvergiert der Lastfluss
nicht mehr
Für die Nicht-Konvergenz sind meist nur wenige der Blindleistungseinspeisungen mit
Grenzverletzungen verantwortlich. Mit Hilfe der Symbole zum Öffnen der Maske (siehe
roter Pfeil in Bild 16.12) können für alle hier betroffenen Einspeisungen die Begrenzungen
abgeschaltet werden - siehe Flag "Test: Blindleistung unbegrenzt" in der Maske unter
"Einspeisung". Anschließend schaltet man nacheinander die Begrenzungen wieder ein,
bis die Nicht-Konvergenz nach der Begrenzung wieder auftritt. Hierzu filtert man
die betroffenen Netzeinspeisungs- Generator- usw. Tabellen auf das gesetzte Flag
"Test: Blindleistung unbegrenzt" (leider gibt es für die gemeinsamen Attribute von
Einspeisungen noch keine Tabelle bzw. Maske - analog zu Sammelschiene/Knoten). Geschickt
ist es auch die betroffenen Objekte in einer nie benutzten Spalte zu markieren (zum
Beispiel zum Beispiel bei "Grenzkosten" eine "1" eintragen) und dann auf diese Spalte
zu filtern (statt auf das Flag). Dann bleibt die Filterung auch bei Umschaltung des Flags erhalten. Nach dem Abschluss der Analyse sollte man natürlich die Markierung wieder entfernen.
Sind sowohl Ober- als auch Untergrenzen verletzt, beginnt man mit der Abschaltung
bei den Begrenzungen nach oben. Wenn der Lastfluss danach konvergiert, kann man
sich die Untersuchung der Begrenzungen nach unten sparen.
Wurden viele Blindleistungseinspeisungen begrenzt, ist das einzelne Abschalten über
die Maske langwierig. Für Spezialisten mit etwas MS-Excel-Erfahrung empfehle ich fogenden
Weg:
Bild 16.13 MS-Excel-Tabelle zur Abschaltung der Begrenzung von Blindleistungseinspeisungen
- Aktion: das "ja" an echter/unterer Ecke nach unten ziehen
- Die Spalten "Schlüssel" und Flag "Q unbegrenzt" nach MS-Excel exportieren
hierzu die Tabelle auf die beiden Spalten reduzieren (über Einstellungen - "alles
aus" ...), die erste Zeile markieren (anklicken), "Strg/C" dann in Excel "Strg/V"
- in Excel die 3. Zeile löschen - es wird nur der Kopf als Vorlage für das spätere
Einfügen benötigt
- die Ergebnistabelle "Regelung Blindleistung" öffnen und auf "Schlüssel", "U-Grenze"
und "O-Grenze" beschränken
- die "Grenz"-Spalten auf "verletzt" filtern (2 mit oder verknüpfte Bedingungen)
- die "Grenz"-Spalten ausblenden - zum Beispiel durch Rechtsklick in den Tabellenkopf
-hierbei bleibt die Filterung erhalten
- alle Zeilen markieren, kopieren und in Excel ab der 3. Zeile einfügen ("Strg/A",
"Strg/C" und dann in Excel "Strg/V"
- in Excel die 3. und 4. Zeile löschen (das ist der Kopf der Ergebnis-Tabelle)
- die Spalte "Q unbegrenzt" mit "ja" füllen - Eintrag "ja" in Zelle B3, dann an rechter/unterer
Ecke nach unten ziehen
- Spalte A und B in Excel markieren, kopieren und in INTEGRAL in die betroffene(n)
Einpeisungs-Tabelle(n) einfügen ("Strg/C" und dann in INTEGRAL Klick zum Beispiel
in die Netzeinspeisungs-Tabelle und "Strg/V")
sind mehrere Typen von Einspeisungen betroffen (zum Beispiel Netzeinspeisungen,
Generatoren, VSC-HGÜ-Einspeisungen) darf die Excel-Tabelle in alle betroffenen Tabellen
eingefügt werden, für die dort nicht vorhandenen Objekte entstehen Warnungen - bitte
ignorieren)
Statt über MS-Excel können Sie auch den Weg über eine CSV-Datei wählen und diese
dann in einem Ascii-Editor bearbeiten, dies ist dann nur etwas komplizierter. Zudem
besteht der Tabellenkopf dann aus 3 Zeilen:
Allgemein;Lastfluss;
Schlüssel;Q unbegrenzt;
;;
SO-·FG/NE-FG1 FG1;ja;
SO-·FG/NE-FG2 FG2;ja;
SO-·C3/NE-Test_U;ja;
Mehr zum Export und Import in Tabellen finden Sie hier.
Achtung:
Konvergiert der Lastfluss nach der Rücknahme der Begrenzung der Blindleistungsregelung
immer noch nicht, ist die Blindleistung nicht die Ursache des Problems! Betrachten
Sie dann bitte die im selben Schritt begrenzten Wirkleistungen. Bzw. stellen Sie
fest, welche Wirkleistungsregelungen noch aktiv sind und ob die dort angeschlossenen
Zweige die Regel-Wirkleistung auch transportieren können. Vielleicht liegen Fehler
in der Salden-Vorgabe von Netzgruppen/Regelzone/Regelblöcken vor.
Nachdem ein Problem im Zusammenhang mit der Spannungsregelung von Transformatoren
erkannt wurde (der Lasfluss konvergiert nach Abschaltung dieser Funktionalität),
muss der bzw. die betroffene(n) Transformator(en) gefunden werden.
Hinweise können in der Iterations-Information vorhanden sein - bei stark ausgesteuerter
Stufenstellung: "fragwürdige Stufenstellung".
Unter "Extras" gibt es "Prüfen der spannungsregelnden Transformatoren". Allerdings
werden dort meist zuviele Transfomator-Regelungen angezweifelt.
Zut Not bleibt nur die Spannungsregelung der Transformatoren gruppenweise oder einzeln
abzuschalten und so die Anzahl der betreffenden Transformatoren weiter einzugrenzen:
- Selektrieren der spannungsregelnden Transformatoren
- Eventuell markieren dieser Transformatoren in einer nie benutzten Spalte (zum Beispiel
Betriebskosten) und dann Selektion auf diese Spalte
- gruppenweises Abschalten der Spannungsregelung, bis der Lastfluss konvergiert
- dann Rücknahme des Abschalten der Spannungsregelung und verkleinern der Guppen
Zuerst sollte hier probiert werden ob Zwei- oder Dreiwicklungs-Transformatoren betroffen
sind.
Die Probleme werden meist von Transformatoren-Paaren verursacht. Es kann mehr als
ein Transformator-Regelungs-Problem im Netz geben.
16.1.8.9 Hintergründe der Schrittweitenverkürzung
Im Normalfall arbeitet das Verfahren mit der Schrittweite 1.0. In 2 Fällen wird
die Schrittweite reduziert:
- Wenn die mittlere Leistungsabweichung nach dem Schritt höher sein würde als nach
dem Schritt (=Verschlechterung)
Hierbei wird die verkürzte Schrittweite mit einer Parabel-Näherung ermittelt - siehe
Bild 16.6
- Wenn sich durch die Schrittweite 1.0 Spannungen kleiner als 20% oder größer als
200% einstellen würden. Das Gleiche gilt, wenn Stufenstellungen, den Regelbereich
weit überschreiten (über dem 10fachen der maximale/minimalen Stellung). Hier wird
die Schrittweite so eingestellt, dass die Verletzung der genannten Grenzen gerade
nicht geschieht.
Die Verletzung der Grenzen wird gemeldet "fragwürdige Spannung"/"fragwürdige Stufenstellung".
Diese Meldungen sind ein Anhaltspunkt für die Suche nach Modellierungsfehlern im
Netz.
Bild 16.14 Iterations-Verlauf mit fragwürdigen Spannungen
In diesem Beispiel treten im Schritt 10, 13 und 14 unsinnige Spannungsbeträge auf.
Gelistet wird jeweils der für einen Schritt schlimmste Fall (die Spannungsänderung
die zur kleinsten Schrittweite führt). Um die unsinnigen Werte der Schritte untereinander
vergleichen zu können, wird der Wert immer so angegeben, als ob die Schrittweite
1.0 wäre, auch wenn die wirklich benutzte Schrittweite einige Zehnerpotenzen darunter
liegt.
Durch diesen Bezug des unsinnigen Wertes auf Schrittweite 1.0, fällt im Beispiel
der viel zu hohe Wert bei "STADTL" auf. Dort liegt dann auch tatsächlich das Modellierungs-Problem.
Leider liegt das Problem nicht immer direkt dort, wo eine fragwürdige Spannung gemeldet
wird (meist aber in der Nähe). Es werden standardmäßig bis zu 3 zweifelhafte Spannungen
pro Schritt gemeldet. Diese Anzahl lässt sich bis auf 100 erweitern. Dann wird es
aber unübersichtlich. Etwa 10 zweifelhafte Spannungen/Stufenstellungen sind gerade
noch handhabbar - siehe Bild 16.16. Als Hilfsmaßnahme schlage ich den Einbau von künstlichen
PV-Einspeisungen an den Knoten vor, die zwar gemeldet werden, bei denen aber kein
Modellierungs-Problem vorliegt.
In Schritt 10 und 13 würde der Spannungsbetrag formal sogar negativ werden. Dies
wird aber die Schrittweitenverkürzung verhindert.
Die Schrittweite im 11. Schritt (0.5) kommt daher, dass nach einer starken Verkürzung
(vorher 0.0783) nicht auf Probe-Schrittweite 1.0 sondern auf eine kleinere Probe-Schrittweite
umgeschaltet wird.
Die Schrittweitenverkürzung im 12. Schritt kommt durch eine Parabel-Näherung (siehe Fall 1).
Bild 16.15 Iterations-Verlauf mit fragwürdigen Stufenstellungen
Dies ist ein Netz, in dem Spanungsregelungen von Transformatoren gegeneinander arbeiten.
Im Schritt 1 treten bereits extreme Überschreitungen der Regelgrenzen auf (Stufe
-4476 bei minimaler Stufe von -13). Durch die verkürzte Schrittweite von 0.0283786
wird die Stufe auf ca. -129 begrenzt (ca. 10 mal so viel wie möglich - im Iterationsverlauf
muss ein Überschwingen in Maßen erlaubt sein). Im 2. Schritt ist die Verlauf der
"mittleren Leistungsabweichung" bereits schon nahezu waagrecht. Zum liegt
die betroffene Stufe nun schon ganz nahe an der Grenze. Somit kann nur durch eine
extrem kleine Schrittweite eine Verletzung vermieden werden. Die ermittelte Schrittweite
ist hier sogar leicht negativ. Praktisch ist die Schrittweite aber gleich null.
Das heißt hier tut sich nichts mehr, das Ende der Iteration ist erreicht, der 2.
Schritt muss auch nicht mehr vollständig durchgeführt werden (und fehlt deshalb oben
in der Iterations-Information).
Bild 16.16 Iterations-Verlauf mit 10 fragwürdigen Stufenstellungen pro Schritt
Hier wurde die Anzahl der Meldungen von fragwürdigen Spannungen/Stufenstellungen
pro Schritt auf 10 erhöht. Dies kann über folgendes Makro geschehen
function zweifelhafte_spannungen() {
Netz.setze_steuerdatum("/Netzberechnung/Lastfluss/fragwuerdige Spannungen","10");
}
Die bei fragwürdiger Spannung/Stufenstellung angegebenen Werte sind die Werte, die
sich bei Korrektur mit der Schrittweite 1.0 ergeben würden. Dadurch sind die Werte
unterschiedlicher Schritte mit unterschiedlichen Schrittweiten vergleichbar. Fragwürdige
Stufenstellungen und fragwürdige Spannungen werden getrennt gelistet und sind jeweils
nach der "neuen Schrittweite" aufsteigend sortiert. Diese neue Schrittweite ist
diejenige Schrittweite, welche bei Korrektur der betreffenden Stufenstellung bzw.
Spannung nicht zu völlig unsinnigen Werten führt. Da Spannungsbeträge und Stufenstellungen
bei halbwegs vernüftigen Werten starten, führt die kleinste hier aufgeführte Schrittweite
bei keiner Spannung und keiner Stufenstellung zu völlig unsinnigen Werten. Diese
kleinste hier aufgeführte Schrittweite wird dann für die Ausführung des Schrittes
benutzt.
Über die Maskenfunktion bei der Meldung (vorletzte Schaltfläche) kann man die Spannungshaltung
der betroffenen Transformatoren einzeln abschalten. Dadurch lässt sich verifizieren,
dass die Nicht-Konvergenz durch diese Transformatoren ausgelöst wird. Im Netz waren
etwa 60 Transformatoren mit diesem oder einem ähnlichen Modellierungs-Problem. Wenn
man die Anzahl der Meldungen von fragwürdigen Spannungen/Stufenstellungen auf ihren
Maximal-Wert von 100 stellt, bekommt man alle betroffenen Transformatoren gelistet.
Allerdings ist diese Liste dann schon sehr unübersichtlich. Zumal man sich um jeden
Transformator einzeln kümmern muss.