Wirkungsbereiche
Der Einfluss der einzelnen Freiheitsgrade auf die Elemente im Beobachtungsbereich wird während der Lastflussoptimierung anhand von Sensitivitäten ermittelt. Freiheitgrade mit nur sehr geringen Sensitivitäten auf einem Engpass können dazu führen, dass ein Freiheitsgrad ohne nennenswerte Verbesserung übermäßig stark angepasst wird. Der Grund für dieses Verhalten liegt in der Ausgestaltung der Zielfunktionsbeiträge: Eine nur sehr geringe Entlastung eines Engpasses kann in der Zielfunktion zu signifikanten Einsparungen führen. Dieses Verhalten ist insbesondere bei der Verstufung von Transformatoren zu beachten, da die Strafkosten im Allgemeinen nur sehr gering sind. Um dies zu verhindern, kann für Transformatoren ein Wirkungsbereich definiert werden, damit der Freiheitsgrad nur noch auf ausgewählte Elemente im Netz Einfluss hat. Der Wirkungsbereich für Transformatoren kann im Komponentenbaum Netzdaten PST/HGÜ-Opt.-Daten Wirkungsbereich eingestellt werden (vgl. Abbildung 21).
- Aktiv: Gibt an, ob der Wirkungsbereich in der LFO berücksichtigt werden soll.
- Mindestsensi: Zweige, bei denen der Einfluss einer Verstufung kleiner als die Mindestsensi ist, werden aus dem Optimierungsproblem für die ausgewählten Transformatoren ausgeschlossen.
Der Wirkungsbereich kann über verschiedene Positiv- und Negativlisten verwaltet werden. Es ist nur sinnvoll, entweder die Negativ- oder die Positivliste zu verwenden. Für einen Freiheitsgrad sollten somit entweder nur die Zweige angegeben werden auf die der Freiheitsgrad eine Wirkung haben soll oder aber die Zweige, welche bei der Betrachtung explizit ausgeschlossen werden sollen. Folgende Listen können definiert werden:
- Positivliste Optimierungsvariable: Transformator, für den der Wirkungsbereich definiert werden soll.
- Positivliste der Zweige innerhalb des Wirkungsbereiches: Der Wirkungsbereich wird auf diese Zweige eingeschränkt. Ist ein Zweig sowohl in der Positiv- als auch in der Negativliste, hat die Negativliste Vorrang.
- Negativliste der Zweige außerhalb des Wirkungsbereichs: Diese Zweige werden vom Wirkungsbereich ausgeschlossen.
Abbildung 21: Parametrierungsmaske des Wirkungsbereichs in INTEGRAL